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Hilfe bei Rückenschmerzen

Rückenschmerz ist weltweit eine der bedeutendsten Ursachen für Arbeitsausfälle und Einbußen der Lebensqualität. Orale Schmerzmittel und topische Präparate können die Beschwerden kurzfristig lindern. Auf lange Sicht hilft aber vor allem mehr Bewegung.
Clara Wildenrath
10.07.2023  15:00 Uhr

Ursache woanders

Nur bei etwa 4 bis 7 Prozent der Patienten ist ein Bandscheibenvorfall, eine Verengung des Wirbelkanals oder ein Wirbelbruch die Ursache der Schmerzen. Noch seltener verbirgt sich eine Krebs- oder Rheumaerkrankung dahinter. Manchmal geht der Schmerz gar nicht vom Bewegungsapparat selbst aus, sondern von benachbarten Organen. So kann sich zum Beispiel eine Gallenblasen-, Bauchspeicheldrüsen- oder Eierstockentzündung unter anderem in Kreuzschmerzen äußern. Auch Endometriose, Harnsteine, Prostatakrebs oder sogar ein Herzinfarkt machen sich gelegentlich auf diese Weise bemerkbar. Insgesamt finden sich solche wirbelsäulenfernen Ursachen aber nur bei etwa 2 Prozent der Patienten.

Ob den Schmerzen eine spezifische Erkrankung zugrunde liegt, kann der Arzt meist schon durch eine gezielte Befragung und gründliche körperliche Untersuchung feststellen. Dabei achtet er besonders auf Warnsignale wie Fieber, ausstrahlende Schmerzen, Empfindungsstörungen oder einen vorangegangenen Unfall. Findet er keinen Hinweis auf eine schwerwiegende Ursache, sind bildgebende Verfahren bei akuten Rückenschmerzen nach Übereinkunft von Experten nicht angezeigt. Überdiagnostik kann die Genesung sogar behindern, sagt Bingel: »Wenn auf den Aufnahmen altersgemäße Veränderungen zu sehen sind und der Patient diese für seine Beschwerden verantwortlich macht, kann das zu einem Noceboeffekt führen.«

In Bewegung kommen

Von zentraler Bedeutung bei der Behandlung unspezifischer Rückenschmerzen ist die Einsicht, dass Ruhe und Schonung die Genesung nicht fördern, sondern behindern, betont die Neurologin: »Körperliches Training ist das A und O.« Das gelte für die Behandlung ebenso wie für die Prävention neuer Schmerzepisoden. »Dehnen und Krafttraining gehören dabei zusammen.« Am besten findet das Training anfangs unter professioneller Anleitung statt, zum Beispiel im Rahmen einer Physiotherapie oder in einer Rehasportgruppe. Im Akutstadium können Analgetika den Patienten helfen, wieder in Bewegung zu kommen.

In der Apotheke finden sie dafür ein breites Angebot nicht rezeptpflichtiger Medikamente. Vor der Abgabe sollten PTA jedoch nachfragen, welche Beschwerden der Kunde genau hat. Finden sich Hinweise auf eine behandlungsbedürftige Erkrankung, sollten sie ihn zum Arzt schicken. Das Gleiche gilt, wenn die Schmerzen bereits seit mehr als zwei Wochen bestehen. Als hilfreichen Tipp kann das Apothekenteam dem Kunden mitgeben, die Anwendung von Schmerzmitteln immer mit körperlicher Aktivität zu verbinden. Welche Art der Bewegung sei dabei relativ egal, sagt die Schmerzspezialistin.

Am häufigsten werden bei Rückenschmerzen NSAR (Nicht Steroidale Antirheumatika) eingesetzt – sowohl bei ärztlichen Verordnungen als auch in der Selbstmedikation. »Wegen ihrer zusätzlichen abschwellenden Wirkung sind sie als Akutmedikamente sehr hilfreich«, sagt Bingel. »Wichtiger als die Substanz ist der Grundsatz: so kurz wie möglich und so niedrig dosiert wie möglich.« Zugelassen und empfohlen für leichte bis mäßig starke Schmerzen sind in Deutschland Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen in niedriger Dosierung. Sie können allerdings bei empfindlichen Menschen zu Magenbeschwerden bis hin zu Magenblutungen führen. Ein prophylaktisch eingenommener Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol reduziert bei Bedarf die Bildung von Magensäure. Das senkt das Risiko von gastrointestinalen Nebenwirkungen. Für Patienten mit schweren Herz-, Nieren- oder Leberproblemen sind NSAR nicht geeignet.

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