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Evidenzlage

Indikationen der ketogenen Diät kennen

Ketogene Diät oder ketogen essen: Der Trend, massiv auf Kohlenhydrate zu verzichten, hält an. Dabei ist es wichtig, diese Ernährungsform für gesunde Menschen sowie getrennt davon im Rahmen medizinischer Indikationen zu betrachten.
AutorKontaktIsabel Weinert
Datum 13.04.2023  12:00 Uhr

Wirksam bei Epilepsie

Neben der Vermarktung der ketogenen Ernährung für die Allgemeinheit steht die ketogene Diät auch bereits lange Zeit im Fokus von Wissenschaftlern, um sie für medizinische Indikationen zu bewerten. Klar ist, dass eine strenge ketogene Diät Kindern und Jugendlichen mit Epilepsie helfen kann, deren Erkrankung nicht auf zwei oder mehr fachgerecht eingesetzte Antikonvulsiva angesprochen hat. Halten Eltern mit ihren Kindern diese Maßnahme zwei Jahre durch, so besteht die Chance, dass die Krampfanfälle auch bei anschließend normaler Ernährung auf einem geringeren Niveau bleiben als vor der Diät. Auch Erwachsene mit Epilepsie können profitieren. Zwar bleibt eine Heilung als Folge einer Keto-Diät aus, aber die Chance auf eine 50-prozentige Reduktion der Häufigkeit der Anfälle lag bis zu fünfmal höher als bei denjenigen Menschen mit Epilepsie, die diese Diät nicht durchführten.

Zudem gibt es seltene Stoffwechselerkrankungen, bei denen eine ketogene Ernährung die erste Therapieoption darstellt. Dazu gehören der Glucose-Transporter-Typ-1-Defekt und der Pyruvatdehydrogenasemangel. Hier sorgt die spezielle Ernährungsweise dafür, dass der enzymatische Effekt umgangen wird.

Ein Problem selbst dann, wenn es Menschen unter dieser Diät besser geht: Viele Betroffene halten diese Art von Ernährung nicht durch. Sie empfinden die stark beschränkte Auswahl an Lebensmitteln, die Nebenwirkungen der Diät und die Einschränkungen, am geselligen gesellschaftlichen Leben nicht wirklich teilnehmen zu können als derart massiv, dass ein Abbruch als die bessere Lösung erscheint.

Keine Evidenz bei Krebs

Nicht so klar wie bei der Epilepsie ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer ketogenen Diät im Rahmen von Krebserkrankungen. Die Idee, diese Ernährung bei Menschen mit Tumorerkrankungen einzusetzen, beruht auf dem Gedanken, den Tumor auszuhungern, indem man ihm Glucose entzieht. Bislang existiert jedoch keine Studie, die beweist, dass diese Form der Ernährung irgendeinen Einfluss auf Krebszellen hat. Nicht an Krebs erkrankte Menschen profitieren davon, auf Ein- und Zweifachzucker weitestgehend zu verzichten. Für sie steigen so die Chancen, nicht an Krebs zu erkranken. Eine ausgewogene Ernährung beugt am besten vor. Eine bereits vorhandene Tumorerkrankung dadurch ausmerzen zu wollen, weckt jedoch nur falsche Hoffnungen. Weder verlangsamt der Verzicht auf Zucker das Wachstum eines bereits vorhandenen Tumors noch gibt es Belege dafür, dass die Zuckerzufuhr das Wachstum beschleunigt.

So schrieben die Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie (PRiO) sowie die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) in 2017 gemeinsam: »Aufgrund der aktuellen Datenlage können kohlenhydratarme und ketogene Diäten als ergänzende Therapie und allgemein für Menschen mit Krebserkrankungen nicht empfohlen werden.«

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