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Alzheimer-Erkrankung

Kampf gegen das Vergessen

Die Demenzforschung hat in den vergangenen Jahren rasante Fortschritte gemacht. In naher Zukunft lässt sich die Alzheimer-Erkrankung möglicherweise schon vor den ersten Symptomen diagnostizieren – und wirksam behandeln.
Clara Wildenrath
21.03.2025  15:00 Uhr

Auguste Deter war erst 56 Jahre alt, als sie an einer Krankheit starb, die Anfang des 20. Jahrhunderts noch als »Altersblödsinn« bekannt war. Bei der Obduktion fand ihr Neurologe Dr. Alois Alzheimer in ihrem Gehirn merkwürdige Eiweißablagerungen und abgestorbene Nervenzellen mit Bündeln faseriger Strukturen. Seine 1906 publizierten Erkenntnisse interessierten zunächst kaum jemanden. Erst in den 1980er-Jahren rückte die nach ihm benannte Erkrankung zunehmend ins Visier der Forschung. Inzwischen arbeiten Tausende Wissenschaftler weltweit mit Hochdruck daran, wirksame Behandlungsmöglichkeiten für die Alzheimer-Demenz zu finden. Grundlage ihrer Forschung sind die bereits bei der ersten Patientin entdeckten Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen.

In einem Punkt lag Alois Alzheimer allerdings falsch: Er glaubte, bei Auguste Deters »präsenilem Irresein« handele es sich um eine seltene Erkrankung jüngerer Menschen. Heute gehen Mediziner davon aus, dass 60 bis 80 Prozent der knapp 1,9 Millionen Demenzerkrankten in Deutschland an Alzheimer leiden. 95 Prozent der Patienten sind über 65 Jahre alt. Mit zunehmendem Alter geht die Erkrankungsrate steil in die Höhe: Während im Alter von 70 Jahren etwa 3 Prozent der Bevölkerung von einer Demenz betroffen sind, ist es bei den über 90-Jährigen mehr als ein Drittel. Bei Frauen tritt die Erkrankung doppelt so häufig auf wie bei Männern.

Mehr als Vergesslichkeit

Allein an der Symptomatik lässt sich Alzheimer nicht eindeutig von selteneren Demenzformen (siehe Kasten) unterscheiden. Typische Anzeichen sind etwa Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme und Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Viele Betroffene verlieren das Interesse an ihren Hobbys und ziehen sich zunehmend aus dem sozialen Leben zurück. Bei manchen verändert sich die Persönlichkeit, sie werden zum Beispiel aggressiv, misstrauisch oder weinerlich. Je weiter die Erkrankung fortschreitet, desto mehr sind die Menschen von der Hilfe anderer abhängig.

Mediziner unterscheiden vier Phasen: von der leichten kognitiven Störung, die den Alltag noch kaum einschränkt, über das frühe und mittlere Stadium bis zum Endstadium, in dem sich der Gesundheitszustand stark verschlechtert und die Betroffenen rund um die Uhr auf Pflege angewiesen sind. Im Durchschnitt leben Alzheimer-Erkrankte nach der Diagnose noch fünf bis sieben Jahre. Je nach Alter, Begleiterkrankungen und Symptomschwere kann diese Zeitspanne jedoch erheblich variieren.

Von anderen Demenzformen grenzt sich die Alzheimer-Erkrankung vor allem durch die typischen Gehirnveränderungen ab: die senilen Plaques und die Neurofibrillen, die bereits ihr Entdecker beschrieb. Heute weiß man, dass sie bereits viele Jahre, bevor sich die ersten Symptome bemerkbar machen, entstehen. Das Eiweißbruchstück Beta-Amyloid baut der Körper normalerweise problemlos ab – bei Alzheimer-Betroffenen verklumpt es jedoch und bildet die charakteristischen Plaques zwischen den Gehirnzellen. Neurofibrillen bestehen aus Tau-Protein, das zum Aufbau des Zellskeletts nötig ist. Im Gehirn von Alzheimer-Patienten wird der Baustoff jedoch durch zahlreiche Phosphatgruppen chemisch verändert. Das beeinträchtigt die Stabilität der Nervenzellen und lässt sie letztlich absterben. Durch den Zelltod sinkt die Produktion des Neurotransmitters Acetylcholin, während geschädigte Nachbarzellen gleichzeitig mehr Glutamat freisetzen. Das stört die Informationsverarbeitung. Bei der Alzheimer-Erkrankung befallen die Veränderungen vor allem den Schläfen- und den Scheitellappen des Gehirns. Diese Regionen sind für das Gedächtnis, die Sprache und den Orientierungssinn wichtig.

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