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Beeren des Sauerdorns

Kulinarischer Geheimtipp Berberitzen

Die Beeren des Sauerdorns verfeinern mit ihrem herben Aroma süße und herzhafte Gerichte. Die reifen Beeren dienen also als Speise. Anders Wurzeln und Rinde. Sie sind giftig. Enthaltenes Berberin soll dennoch positive Effekte auf die Gesundheit haben. 
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 15.05.2023  08:30 Uhr

Daten reichen nicht

Wenn Hersteller von NEM mit gesundheitsbezogenen Aussagen werben wollen, dürfen sie nur auf Claims zurückgreifen, die die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) genehmigt hat. Derzeit gibt es keine zugelassenen Health Claims für Berberin. Eine Stellungnahme der EFSA zu Berberin ist allerdings beantragt und wird bis spätestens Mai 2025 erwartet. Allerdings sind nicht nur die Wirkungen bislang unzureichend belegt, dasselbe gilt für die Sicherheit. Bei oraler Einnahme wurde Berberin in Dosen von bis zu 1,5 g täglich über einen Zeitraum von sechs Monaten geprüft. Häufige Nebenwirkungen waren Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Magenverstimmungen. Bei höheren Dosierungen können unerwünschte Wirkungen wie Benommenheit, Nasenbluten, Nierenreizung und Nierenentzündung auftreten. Die Haut kann empfindlicher gegenüber UV-Strahlung werden. Es können allergische Reaktionen auftreten.

Berberin wird im Körper zum größten Teil in der Leber über die Cytochrome P450 metabolisiert. Es hemmt schwach die Enzyme CYP2D6 und CYP3A4, die am Stoffwechsel zahlreicher Arzneimittel beteiligt sind. Für die Beratung in der Apotheke ist wichtig, dass Berberin theoretisch mit zahlreichen Arzneimitteln in Wechselwirkung treten kann. Das kann Nebenwirkungen verstärken oder die Wirksamkeit beeinträchtigen. Um die klinische Relevanz zu bewerten, fehlen allerdings Daten.

Die französische Gesundheitsbehörde ANSES (Agence nationale de sécurité sanitaire de l’alimentation, de l’environnement et du travail) bewertete 2019 die Wirkungen und das toxikologische Profil von Berberin. Das Gutachten bescheinigte dem Alkaloid ab einer Dosis von 400 mg/Tag bei Erwachsenen pharmakologische Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System (Auswirkungen auf Blutdruck und Herzfrequenz), das Nervensystem (antikonvulsive, antidepressive und analgetische Wirkungen) und das Immunsystem (entzündungshemmende und immunsuppressive Wirkungen) sowie auf den Stoffwechsel (hypoglykämische und hypolipidämische Wirkungen). Das bedeutet, dass Berberin ab dieser Dosis wie ein Arzneimittel und nicht wie ein Lebensmittel betrachtet werden kann. Zu beachten ist weiterhin, dass die Behörde nicht ausschließen kann, dass auch niedrigere Dosen pharmakologische Wirkungen hervorrufen können.

Da nicht genug toxikologische Daten existieren, konnten die Experten der ANSES keinen Toxizitätsreferenzwert (TRV) für Berberin festlegen. Sie konnten lediglich einen indikativen Toxizitätswert (iTV) von 1,7 μg/kg Körpergewicht/Tag festlegen, der übergangsweise verwendet werden soll. Der ermittelte iTV entspricht einer Dosis von etwa 0,1 mg/Tag für eine 60 kg schwere Person und könnte bei einigen NEM und einigen Konsumenten überschritten werden. Wegen des unklaren Sicherheitsprofils rät die ANSES bestimmten Bevölkerungsgruppen, darunter Kindern und Jugendlichen, schwangeren und stillenden Frauen sowie Diabetikern und Personen mit Leber- oder Herzerkrankungen vom Verzehr berberinhaltiger NEM ab.

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