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Faktor Zeit
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Lip- und Lymphödem frühzeitig behandeln

Eine schnelle Diagnose und Therapieeinleitung sind beim Lip- und Lymphödem wichtige Faktoren. Sie helfen nicht nur, die Erkrankung zu stabilisieren, sondern wirken auch dem Teufelskreis aus Stigmatisierung und sozialem Rückzug entgegen. Doch gerade beim Lipödem vergehen mitunter Jahre, in denen die Erkrankung als Adipositas fehlinterpretiert wird.
AutorKontaktCarina Steyer
Datum 18.08.2023  15:00 Uhr

Fortschreitende Erkrankungen

Entscheidend für die Behandlung des Lymph- und Lipödems ist der Faktor Zeit. Beide Erkrankungen gelten unbehandelt als fortschreitend und verlaufen über mehrere Stadien. Je früher eine Therapie begonnen wird, umso besser stehen die Chancen, die Erkrankung zu stabilisieren, ein Fortschreiten und Komplikationen zu verhindern sowie Symptome zu lindern.

Die Stadien des Lymphödems:

  • Stadium 0: Hier befinden sich alle Menschen mit angeborener oder erworbener Störung des Lymphdrainagesystems, die symptomfrei sind. Sie gelten als Risikogruppe, bei der sich jederzeit ein behandlungsbedürftiges Lymphödem entwickeln kann.
  • Stadium 1: Reversibles Stadium mit weichen Ödemen, die sich durch das Hochlagern der betroffenen Bereiche wieder zurückbilden. Häufig tritt die Schwellung nach Belastung oder am Abend auf und geht in der Nacht zurück.
  • Stadium 2: Das Lymphödem verhärtet, die Haut wird dicker. Hochlagern und Ruhephasen sind nun wirkungslos, zusätzlich können Komplikationen auftreten. Am häufigsten ist die Wundrose (Erysipel), die mit zunehmender Schwellung, Rötung, Schmerzen, Fieber und Übelkeit einhergeht.
  • Stadium 3: Ausgedehnte Veränderungen der betroffenen Bereiche, warzenartige Wucherungen und Verhornungen sowie Ausbildung von Lymphzysten und Fisteln. Die Bewegungsfähigkeit der Betroffenen ist durch die Erkrankung stark eingeschränkt, es kann zur Berufsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit kommen.

Die Krankheitsstadien des Lipödems:

  • Stadium 1: Gleichmäßige Verteilung des Fettgewebes und glatte Hautoberfläche. Schwellungen bilden sich durch Hochlagern der Beine zurück.
  • Stadium 2: Knotige Strukturen im Unterhautfettgewebe, die Haut ist uneben, gewellt oder mit größeren Dellen versehen. Das Hochlagern der Beine ist wirkungslos.
  • Stadium 3: Stark vermehrtes und verhärtetes Fettgewebe. An der Innenseite der Oberschenkel und an den Knien entstehen sogenannte Fettwülste, die den Gang behindern können. Durch das Aneinanderreiben der Haut kommt es zu Verletzungen, die sich entzünden und infizieren können. Auch Fehlstellungen der Beine und ein frühzeitiger Kniegelenkverschleiß durch das Mehrgewicht sind möglich.
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