Nahrungsergänzung im Sport |
Die Leistung steigern, den Körper (noch mehr) definieren: Viele Freizeitsportler greifen mit diesen Vorhaben zu Nahrungsergänzungsmitteln. / Foto: Adobe Stock/djile
Wer sportliche Ziele erreichen möchte, kommt nicht umhin, drei Bereiche zu optimieren: Training, Regeneration und Ernährung. Zunehmend wird suggeriert, dass noch eine vierte Säule, nämlich Supplemente, eine Voraussetzung für körperliche Erfolge seien. Fitte Influencer in den sozialen Medien werben für Pülverchen und Kapseln und warnen vor einem Nährstoffmangel. Gerade junge Menschen kann das verunsichern. Welche Supplemente sind wann und für wen sinnvoll? Können Nahrungsergänzungsmittel (NEM) auch schaden?
NEM gehören rechtlich zu den Lebensmitteln. Sie enthalten klassisch Vitamine respektive Mineralstoffe, weiterhin sind sonstige Stoffe mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung erlaubt. Die Verantwortung für die Sicherheit und deklarierte Wirksamkeit liegt allein beim Hersteller. Dieser muss es dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) lediglich anzeigen, dass er ein NEM in Verkehr bringen möchte. Eine behördliche Prüfung oder Genehmigung erfolgt nicht. Die Lebensmittelbehörden führen lediglich stichprobenartig Kontrollen durch.
Obwohl Mängel in Deutschland selten sind, nimmt Untersuchungen zufolge etwa jeder dritte Erwachsene regelmäßig NEM ein, davon etwa ein Viertel sogar mehr als ein Produkt täglich. Supplemente konsumieren häufiger Frauen als Männer und meistens Menschen über 35 Jahren mit höherem Bildungsstatus. Die Anwender weisen zudem oft einen gesünderen Lebensstil auf als andere Menschen und ernähren sich ausgewogener. Sie erhoffen sich von der Einnahme, dass der Körper schneller regeneriert, sie ihren Gesundheitszustand optimieren, ihre Leistungsfähigkeit verbessern, Krankheiten vorbeugen und eine unausgewogene Ernährung kompensieren können. Viele fürchten, ohne die Supplemente nicht ausreichend versorgt zu sein.
Die von offiziellen Stellen wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen Zufuhrreferenzwerte decken den Bedarf von fast 98 Prozent der jeweiligen Personengruppe ab. Wer den Referenzwert unterschreitet, hat ein erhöhtes Risiko für eine Unterversorgung, ist aber nicht automatisch unterversorgt. Sportler erreichen zum Beispiel mitunter die D-A-CH-Referenzwerte für Calcium, Eisen, Folsäure und die Vitamine D und E nicht. Das ist aber nicht automatisch mit einem Mangel gleichzusetzen.