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Mücken und ihre Viren

Neue Pandemie im Anflug

Stechmücken aller Art verbreiten sich in unserer globalen und durch Klimawandel belasteten Welt rasant. Deshalb schätzen WHO-Experten, dass die nächste Pandemie wahrscheinlich durch ein von ihnen mitgebrachtes Virus ausgelöst wird. Welche Viren übertragen die Mücken hierzulande und wie können Reisende helfen, ihre Ausbreitung einzudämmen?
Elke Wolf
17.05.2024  15:00 Uhr

Dengue ist pandemisch

Noch nicht in Deutschland angekommen, aber weltweit stark auf dem Vormarsch, ist das Dengue-Fieber. »Dengue-Fieber ist die sich am schnellsten ausbreitende Infektionskrankheit weltweit. Die Zahlen sind auf allen Erdteilen so hoch, dass man ohne Weiteres von einer Pandemie sprechen kann«, sagte Professor Dr. Torsten Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin, bei der gleichen Veranstaltung.

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es aktuell jährlich rund 400 Millionen Infizierte, von denen bis zu 400.000 Menschen sterben. Derzeit ist der Fokus Südostasien, doch schon bald werden vermehrt der Südosten der USA, China und Japan betroffen sein. Aktuelles Beispiel: Brasilien meldete in diesem Jahr bereits bis Anfang März 1, 8 Millionen Dengue-Fälle, im vergangenen Jahr waren es 2,5 Millionen. Auch in Afrika steigen die Infektionszahlen stetig, in den Subsahara-Ländern haben sich im vergangenen Jahr versiebenfacht.

Seit 2010 sind auch in Südeuropa, etwa in Italien, Spanien oder Kroatien, kleinere Cluster von autochthonen Übertragungen aufgetreten. Auf der portugiesischen Insel Madeira ist das Virus gar endemisch. Vergangenes Jahr meldete die Europäische Seuchenschutzbehörde ECDC in Italien einen kleineren Ausbruch am Gardasee mit sieben autochthon infizierten Personen. Drei weitere Erkrankungen wurden aus der Region Latium gemeldet. Daraufhin warnte das Auswärtige Amt in Berlin in seinen Reisehinweisen zu Italien vor der Ansteckungsmöglichkeit mit dem Dengue-Fieber. Jedoch: »Die kleineren Fälle in Europa werden nicht die Dimension wie in den tropischen Ländern erreichen«, beruhigte Jelinek.

Dengue-Virusinfektionen bleiben zu fast 80 Prozent symptomlos, können aber auch zu einer grippeähnlichen Erkrankung führen, die nach einer Inkubationszeit von 3 bis 14 Tagen plötzlich einsetzt, meist mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und heftigen Knochen- und Gelenkschmerzen. Im Englischen ist deshalb auch die Bezeichnung »break bone fever« geläufig. Oft entwickelten die Betroffenen auch einen flächigen Hautausschlag, der an einen Sonnenbrand erinnert, informierte der Reisemediziner.

Eine zweite Infektion kann hingegen äußerst heimtückisch verlaufen: Wenn es nämlich zum Phänomen kommt, dass die Antikörper, die nach der ersten Infektion gebildet wurden, paradoxerweise dem neuerlichen Virus den Eintritt in die Wirtszellen erleichtern – was einen Zytokinsturm und in der Folge einen hämorrhagischen Verlauf wahrscheinlich macht. Die Mortalität bei schweren Verläufen liegt bei 1 bis 5 Prozent.

»Wir haben das Dengue-Fieber ein bisschen ignoriert, weil es uns hierzulande nicht betrifft. Gleichwohl ist Dengue die wichtigste Krankheit, zu der Mediziner Reisende beraten müssen«, appellierte Jelinek, der auch Präsident der Deutschen Fachgesellschaft für Reisemedizin ist. So gab er folgenden Tipp zur Einschätzung auftretender Symptome: »Meist hört das Fieber nach vier bis fünf Tagen von selbst wieder auf und verläuft keinesfalls chronisch. Anhaltendes oder in Schüben verlaufendes Fieber spricht gegen eine Dengue-Diagnose, ebenso wie Symptome, die erst mehr als zwei Wochen nach dem Urlaub auftreten.«

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