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Mücken und ihre Viren

Neue Pandemie im Anflug

Stechmücken aller Art verbreiten sich in unserer globalen und durch Klimawandel belasteten Welt rasant. Deshalb schätzen WHO-Experten, dass die nächste Pandemie wahrscheinlich durch ein von ihnen mitgebrachtes Virus ausgelöst wird. Welche Viren übertragen die Mücken hierzulande und wie können Reisende helfen, ihre Ausbreitung einzudämmen?
Elke Wolf
17.05.2024  15:00 Uhr

Noch mehr Viren, noch mehr Impfstoffe

In naher Zukunft könnte auch ein Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus zur Verfügung stehen, dem einzigen exotischen Arbovirus, das in Europa schon Epidemien hervorgerufen hat: so in Italien in den Jahren 2007 und 2017 mit mehreren Hundert Erkrankten. Es wurde 1953 in Tansania erstmals beschrieben, hat sich durch den Klimawandel aber stark verbreitet. Inzwischen kommt das Virus, das von Gelbfieber- und Asiatischen Tigermücken übertragen wird, in 110 Ländern in Asien, Afrika, Europa und Amerika vor. »Die Infektionsketten können auch ohne tierische Amplifikationswirte, also nur durch Menschen und Stechmücken, aufrechterhalten werden. Zudem begünstigen bestimmte Mutationen des Virus die Ausbreitung, weil es die Vermehrung in der Stechmücke erleichtert«, berichtete Schmidt-Chanasit.

Bei Chikungunya verläuft die Infektion fast immer symptomatisch mit Fieber und starken Gelenk- und Muskelschmerzen. Auch Kopfschmerzen, Übelkeit, Fatigue und Hautausschlag sind häufige Begleiter. In einem Aspekt unterscheidet sich die Infektion von denen der anderen Arboviren: Es können sich lang anhaltende Arthralgien entwickeln, also Gelenkbeschwerden und Entzündungen, die die Betroffenen sehr einschränken können und mit rheumatischen Erkrankungen verwechselt werden können. Sie führen dazu, dass die Betroffenen monatelang nicht arbeitsfähig sind. Todesfälle sind sehr selten. »Bei 5 bis 10 Prozent der Chikungunya-Patienten können die Gelenkbeschwerden über Monate und Jahre anhalten«, warnte der Tropenmediziner.

Die Ausbreitung im städtischen Umfeld macht die Chikungunya-Infektion auch zu einem wichtigen Thema für die Reisemedizin. Vor der Erkrankung – nicht der Infektion – können zwei Impfstoffe schützen: ein Totimpfstoff und ein abgeschwächter Lebendimpfstoff, die beide nur einmal intramuskulär in den Oberarm gespritzt werden müssen. Letzterer, der Impfstoff VLA1553 (Ixchiq®) der Firma Valneva, wurde im Herbst 2023 in den USA zugelassen zur Vorbeugung einer durch Chikungunya-Viren verursachten Erkrankung bei Erwachsenen, die ein erhöhtes Risiko für eine Exposition haben. Seit Ende letzten Jahres befindet sich die Vakzine in Europa im beschleunigten Zulassungsverfahren.

Die zulassungsrelevante Phase-III-Studie sei sehr erfolgreich verlaufen, berichtete Schmidt-Chanasit. Nach der Injektion hätten fast 99 Prozent der Geimpften hohe schützende Antikörpertiter entwickelt, die über sechs Monate nachweisbar waren. Das bestätigte sich bei älteren Impflingen. Auch den zweiten Impfstoff-Kandidaten stufte Schmidt-Chanasit als hochwirksam ein. Der Totimpfstoff der dänischen Firma Bavarian Nordic besteht aus rekombinanten Virus-like Particles, die nur drei Strukturproteine des Virus enthalten und sich somit nicht replizieren können. In der Zulassungsstudie hat er bei 97,8 Prozent der Probanden eine schützende Antikörper-Antwort hervorgerufen. Nach sechs Monaten lag diese noch bei 85,5 Prozent. Beide Impfstoffe seien gut verträglich, die meisten Nebenwirkungen waren mild oder moderat. Am häufigsten kam es zu Kopfschmerzen, Arthralgie und Myalgie.

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