Pilzerkrankungen von Kopf bis Fuß |
Pilzerkrankungen können von Kopf bis Fuß auf den unterschiedlichsten Körperpartien auftreten. Eigendiagnosen sollten von PTA kritisch hinterfragt und der Patient – außer bei Vaginal- und Fußmykosen – generell an den Arzt verwiesen werden. Je nach betroffenem Areal und Erreger stehen unterschiedliche Wirkstoffe und Zubereitungen für die Therapie zur Auswahl.
Shampoos sind besonders für Pilzinfektionen der behaarten Kopfhaut geeignet. Hier siedelt häufig der Hefepilz Pityrosporum ovale als friedlicher Gast. Eine Schwäche des Immunsystems, vermehrte Talgproduktion aber auch eine erbliche Veranlagung begünstigen sein Überhandnehmen: Dicke Schuppen, die sich wie Borkenstücke von der Kopfhaut ablösen, sind die Folge.
Shampoos, zum Beispiel mit den Wirkstoffen Ciclopirox (wie Stieproxal®) oder Ketokonazol (wie Ketozolin®, Terzolin®), bekämpfen den Erreger. Über mehrere Wochen sollten die Betroffenen alle drei bis vier Tage ihre Haare damit waschen und das Shampoo dabei mehrere Minuten einwirken lassen, bevor es gründlich ausgespült wird. Manche Menschen sind anfällig für diese Pilzerkrankung und erleiden oft Rückfälle. Wer alle zwei bis vier Wochen ein entsprechendes Shampoo prophylaktisch anwendet, beugt einem erneuten Aufflammen vor.
Da sich Pityrosporum ovale von langkettigen Fettsäuren ernährt, siedelt er bevorzugt auf talgreichen Hautregionen. Nicht nur Kopfhaut und Haaransatz, auch Augenbrauen, Wangen, Nasenflügel und Mundwinkel sind häufig betroffen. Bei Säuglingen werden die Stellen als Milchschorf bezeichnet; eine Behandlung ist nicht erforderlich, das Ekzem heilt bei ihnen von selbst ab. Erwachsenen helfen antimykotische Cremes zum Beispiel mit Ketoconazol (wie Nizoral® 2 % Creme) oder Ciclopirox (zum Beispiel Selergo® 1 %).
Achtung: Kreisförmige gerötete Areale auf der Kopfhaut mit trockener Schuppung, Juckreiz und zunehmend kahle Stellen auf der Kopfhaut sprechen für eine Infektion mit ansteckenden Dermatophyten wie Microsporum oder Trichophyton. Die sogenannte Tinea capitis (Kopfringelflechte) betrifft häufig Kinder und Jugendliche. PTA sollte bei Verdacht an den Arzt verweisen, denn die Infektion ist sehr ansteckend. Meistens ist ein orales Antimykotikum notwendig.