Pilzerkrankungen von Kopf bis Fuß |
Mundsoor wird meist durch Candida albicans ausgelöst. Typisch sind weißliche Beläge auf Schleimhäuten und Zunge. / Foto: Adobe Stock/Alessandro Grandini
Klagt der Patient über weiß-gelbliche, zähe Flecken im Mund und ein pelziges Gefühl auf der Schleimhaut, liegt der Verdacht auf Mundsoor nahe. Die Mykose wird durch Pilze der Gattung Candida verursacht. Unbehandelt vergrößern sich die Läsionen und können sich auf Rachen und Speiseröhre ausdehnen, mit entsprechenden Schmerzen beim Essen und Trinken.
Bei ansonsten gesunden Erwachsenen geht der Candidose meistens eine Antibiotikatherapie voraus. Auch bei einer schwachen Immunabwehr gewinnt der Pilz oft die Oberhand. Dementsprechend häufig sind Babys, ältere Menschen, Krebspatienten, aber auch Diabetiker betroffen.
Tipps für Mundsoor-Patienten:
Die Therapie erfolgt in der Regel mit einem lokalen Antimykotikum. Das verschreibungspflichtige Amphotericin B (Ampho-Moronal®) kommt in Form von Lutschtabletten oder einer Suspension zum Einsatz, die apothekenpflichtigen Wirkstoffe Nystatin (wie Nystaderm®) und Miconazol (wie Infectosoor®) als Mundgel, Nystatin auch als Suspension (wie Candio-Hermal®, Nystaderm®). Die Zubereitungen werden vier- bis sechsmal täglich angewandt, am besten nach dem Essen. Die Suspension sollte möglichst lange im Mund bewegt werden, ehe sie geschluckt werden kann.
Im Sommer, sobald sich die Haut etwas bräunt, beobachten manche Menschen auf ihrer Haut – besonders auf Brust, Rücken, Nacken oder Armen – helle, ovale Flecken und vermuten eine Pigmentstörung. Doch diese Flecken sind ein Symptom der Pityriasis versicolor, auch Kleienpilzflechte genannt. Sie werden ebenfalls vom Hefepilz Pityrosporum ovale verursacht. Der Ausdruck »versicolor« steht für »verdrehte Farbe«, denn bei sehr hellhäutigen Personen haben die Flecke eine eher dunkle Tönung. Der Pilz fühlt sich bei sommerlicher Wärme und vermehrtem Schwitzen besonders wohl auf der Haut.
Die Pilzinfektion Pityriasis versicolor betrifft die äußere Hautschicht; sie ruft verfärbte schuppige Flecken hervor. / Foto: Adobe Stock/SKT Studio
Unbehandelt vergrößern sich die Stellen. Auf großflächigen Arealen sind Shampoos oder Lösungen die Mittel der Wahl – die Kopfhaut wird mitbehandelt – kleinere Stellen lassen sich mit einer Creme oder Salbe behandeln. Arzneistoffe wie Econazol, Ketoconazol oder Ciclopirox hemmen das Pilzwachstum oder töten die Pilze ab. Die Zubereitungen sollten einwirken können, die Shampoos mindestens fünf Minuten, die Cremes am besten über Nacht.
Die Lösung mit Econazol (Epi-Pevaryl®) wird nach dem Duschen auf Körper und Kopfhaut einmassiert. Der Schaum soll dann trocknen, er wird erst am nächsten Morgen abgeduscht. Bei entsprechender Veranlagung kann eine vorbeugende Behandlung mit Shampoos zumindest in den Sommermonaten sinnvoll sein.