PTA gehören zum AMTS-Team |
Juliane Brüggen |
27.09.2021 11:30 Uhr |
Die Medikationsanalyse 2a in der Apotheke hat das Ziel, die Effektivität der Arzneimitteltherapie zu erhöhen, während Arzneimittelrisiken reduziert werden. Im ersten Schritt geht es darum, Patienten zu gewinnen. Dies sei auch der Punkt, an dem PTA sich aktiv einbringen können, erläuterte Hecking. Die anderen Schritte der Medikationsanalyse – das Anamnesegespräch, die AMTS-Prüfung und das Abschlussgespräch – liegen in der Hand des Apothekers, sollten aber nicht unter Verschluss stattfinden: Besprechungen im Team, zum Beispiel zum Ausgang eines Falls, gehören ebenso dazu.
»Es ist wichtig, die Patienten zu gewinnen. Und wie kann man das besser tun als im Beratungsgespräch«, so die Apothekerin. PTA hätten »allerbeste Möglichkeiten, ihre Patienten im Blick zu behalten und den richtigen Patienten herauszufiltern, der am meisten von AMTS profitiert.« Es sei eine »große Kunst« und erfordere Fachkunde, herauszufinden, wo arzneimittelbezogene Probleme versteckt sein könnten – bei den vielen Patienten, die täglich die Apotheke besuchen.
1. Patienten gewinnen: Termin vereinbaren, Patienteninformation mitgeben
2. Anamnesegespräch: Informationen sammeln, Patientengespräch, Brown Bag, Medikationskartei
3. AMTS-Prüfung: Systematische Prüfung auf dreizehn arzneimittelbezogene Probleme, Erarbeitung von Lösungen
4. Abschlussgespräch: Vereinbarung von Maßnahmen, Medikationsplan, Dokumentation
Um Patienten zu finden, die von AMTS profitieren, sei es hilfreich, sich zunächst auf bestimmte Patientengruppen zu fokussieren, riet die AMTS-Expertin. Eine dieser Gruppen bilden Hochrisikopatienten, zum Beispiel Personen mit einer Polymedikation. »Das heißt, mindestens fünf dauerhaft angewandte, systemisch wirkende Medikamente«, so Hecking. Weitere Faktoren sind Multimorbidität und mehrere Ärzte, die Medikamente verordnen. Die Kommunikation der Ärzte untereinander sei ein »großer Unsicherheitsfaktor im Medikationsprozess«. Auch Schwangere mit einer Dauermedikation gehören zu Hochrisikopatienten, wie der Barmer Arzneimittelreport 2021 verdeutlichte.