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Blinde Nase

Riechstörungen behandeln

Zimt, Tannenbaum und Plätzchenduft: In der Adventszeit wehen viele typische Gerüche durch die Luft. Menschen mit Riechstörungen bleiben diese Sinneseindrücke verwehrt. Doch ein nicht funktionierender Geruchssinn bedeutet für die Betroffenen weitaus mehr als fehlender Genuss.
Verena Schmidt
09.12.2022  15:00 Uhr

Günstige Prognose

Die gute Nachricht: Die Stützzellen bilden sich aus basalen Stammzellen wieder neu, und das Riechvermögen kehrt zurück. Die Prognose sei günstig, sagt auch Deeg. Mindestens ein Drittel der Patienten erfahre innerhalb eines halben Jahres eine deutliche Besserung der Symptome.

Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass der Geruchssinn bei vielen Patienten sogar innerhalb von ein bis zwei Monaten vollständig oder zumindest teilweise zurückkehrt. Eine Metaanalyse, in diesem Jahr im Fachjournal »British Medical Journal« veröffentlicht, zeigt: Nach 90 Tagen konnten rund 90 Prozent der Betroffenen wieder riechen und schmecken, nach 180 Tagen hatten rund 96 Prozent den Geruchssinn und 98 Prozent den Geschmackssinn zurückerlangt. Bei etwa 5 Prozent der Patienten kam es der Untersuchung zufolge zu länger anhaltenden Störungen. Bei Frauen erholte sich der Geruchssinn übrigens zu 48 Prozent seltener als bei Männern, der Geschmack sogar zu 69 Prozent seltener. Ungünstig für die Prognose scheinen den Studienautoren zufolge ein starker anfänglicher Geruchsverlust und eine verstopfte Nase zu sein.

Kehrt der Geruchssinn nach einer viralen Infektion zurück, berichten viele Patienten über ein seltsam anmutendes Phänomen, und zwar eine veränderte, verzerrte Geruchswahrnehmung. Kaffee riecht für sie dann beispielsweise nach Abwasser oder Schokolade nach Benzin. Diese sogenannten Parosmien könnten dadurch entstehen, dass sich die neu gebildeten Zellen im Riechepithel falsch verknüpfen, vermuten Wissenschaftler.

Untersuchungen und Riechtests

Patienten, die mit einer Riechstörung eine HNO-Praxis aufsuchen, werden gründlich untersucht, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Nach der Anamnese folgt in der Regel eine Rhinoskopie, bei der sich der HNO-Arzt – nach Anwendung eines abschwellenden Nasensprays beim Patienten – die innere Nase genau anschaut. Dabei könne er Nase, Nasenrachen, Nasennebenhöhlen sowie auch die Riechschleimhäute, die weit im oberen Nasenbereich liegen, beurteilen und beispielsweise Polypen erkennen, so Deeg. Auch eine Ultraschalluntersuchung der Kieferhöhle könne angezeigt sein oder in seltenen Fällen Röntgenaufnahmen der inneren Nase und der Nebenhöhlen.

Daneben gibt es auch einige diagnostische Tests, mit denen der Arzt die Fähigkeit zur Erkennung und Unterscheidung von Düften überprüfen kann. Gängig ist ein Screening-Test mit Riechstiften, den Sniffin‘ Sticks. »Hier werden dem Patienten zwölf mit Duftsubstanzen gefüllte Filzstifte für einige Sekunden unter die Nase gehalten. Der Patient schnüffelt daran und muss die Duftstoffe dann auf einer Liste zuordnen«, erklärt Deeg das Verfahren. Anhand der richtig zugeordneten Düfte könne der Arzt dann beurteilen, ob eine Anosmie, eine Hyposmie oder eine Normosmie vorliegt.

Ähnlich funktionieren auch der UPSI-Test (University of Pennsylvania Smell Identification Test) und der CCCRC-Test (Connecticut Chemosensory Clinical Research Center). Hier werden allerdings meist deutlich mehr Duftstoffe – in Mikrokapseln oder in kleinen Fläschchen verpackt – in unterschiedlichen Konzentrationen eingesetzt. Bei kleinen Kindern oder Patienten mit Demenz, die Gerüche eventuell nicht richtig unterscheiden und zuordnen können, gibt es außerdem die Möglichkeit, die durch Duftstoffe ausgelösten elektrischen Potenziale beziehungsweise die Riechhirnströme zu messen. Dazu werden winzige Elektroden an der Riechschleimhaut des Patienten angebracht.

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