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Blinde Nase

Riechstörungen behandeln

Zimt, Tannenbaum und Plätzchenduft: In der Adventszeit wehen viele typische Gerüche durch die Luft. Menschen mit Riechstörungen bleiben diese Sinneseindrücke verwehrt. Doch ein nicht funktionierender Geruchssinn bedeutet für die Betroffenen weitaus mehr als fehlender Genuss.
Verena Schmidt
09.12.2022  15:00 Uhr

Therapieversuch mit Cortisol

Wie eine Riechstörung therapiert wird, ist natürlich abhängig von der Ursache. Da bei viral bedingten Riechstörungen ein entzündliches Geschehen vorliegt, lohne sich ein Therapieversuch mit Cortisol, so Deeg. »Damit lässt sich sehr häufig eine Besserung der Symptomatik erzielen.« Zusätzlich zur antientzündlichen Wirkung scheinen Corticoide auch einen direkten Einfluss auf das Riechvermögen zu haben. Auch bei Patienten ohne inflammatorische Veränderungen könnten nach den Worten Deegs mit der Anwendung häufig Verbesserungen erzielt werden.

Die Glucocorticoide können lokal als Nasenspray oder oral als Tablette oder Kapsel verabreicht werden. Die lokale Behandlung ist häufig anatomisch erschwert, weil die Riechschleimhaut gut geschützt in der Nasenhöhle liegt. Bei Anwendung eines Corticoid-Nasensprays gelangt nur eine geringe Menge Wirkstoff zum Ort des Geschehens. Ein Tipp, den PTA und Apotheker Patienten mit Riechstörungen geben können: das Spray einfach kopfüber anwenden, um den Wirkstoffpartikeln den Weg zur Riechschleimhaut zu erleichtern.

Die systemische Behandlung ist wirksamer als die lokale, bei längerer Einnahme können allerdings die Corticoid-typischen Nebenwirkungen auftreten. Häufig startet die Behandlung deshalb zunächst mit einer systemischen Gabe. Tritt eine Besserung der Riechstörung auf, kann der Patient auf ein Nasenspray umsteigen.

Training für die Nase

Unterstützend kann der Betroffene auch selbst etwas tun, um den Geruchssinn zu verbessern. »Ein Riechtraining ist generell bei allen Arten von Riechstörungen hilfreich«, betont HNO-Arzt Deeg. Dabei setzt sich der Patient mehrmals täglich starken Duftreizen aus. Gut geeignet sind ätherische Öle, laut der S1-Leitlinie Long/Post-Covid werden klassischerweise Rose, Zitrone, Eukalyptus und Gewürznelke verwendet. An jedem der vier Düfte sollte der Patient jeweils morgens und abends riechen, und zwar über einen Zeitraum von Wochen und Monaten, bis sich eine Besserung zeigt. Mit dem Training lässt sich laut Deeg meist ein guter Effekt erzielen, der die Regeneration unterstützt.

Das Apothekenteam kann Betroffene in diesem Zusammenhang zu reinen ätherischen Ölen und zur Durchführung der Riechübungen beraten. So rät die Apothekerkammer Niedersachsen in einer Pressemeldung, die Reihenfolge der Düfte während des Trainings zu wechseln und zwischen den verschiedenen Düften Pausen einzulegen. Die Übungen sollten jeweils rund 15 Minuten dauern. Weitere Praxistipps der Kammer: Während der Riech-Schulung sollten Betroffene stehen oder aufrecht sitzen und ruhig und gleichmäßig ein- und ausatmen. Die verschiedenen Öle sollten nacheinander vier bis fünf Sekunden lang unter ein Nasenloch gehalten werden, das andere sollte der Patient dabei mit dem Zeigefinger von außen verschließen. Der Vorgang wird zwei bis vier Mal wiederholt, dann wechselt der Patient zum anderen Nasenloch. Während sich die Patienten auf die Düfte fokussieren, sollten sie sich fragen: Wie intensiv nehme ich den Geruch wahr? Kann ich den Geruch genau identifizieren? Welche Erinnerung oder Emotion verbinde ich mit dem Geruch?

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