Schlaganfall – SOS im Gehirn |
Besonders gefährlich sind Erreger, die eine Entzündung der Herzklappen (Endokarditis) verursachen. Dabei gelangen Bakterien über das Blut bis in die Herzklappe, siedeln sich dort an und sorgen für eine Entzündung. Im Zuge dessen kann sich die Herzklappe verdicken, schließt dann nicht mehr so gut und kann ihre Ventilfunktion nur noch eingeschränkt erfüllen. Dadurch können sich an der Herzklappe Thromben bilden. Werden diese vom Blutfluss mitgerissen, können sie im Gehirn einen Schlaganfall auslösen. Eine schnelle und adäquate antibiotische Behandlung bei einer Endokarditis kann somit auch vor einem Apoplex schützen.
Anders als bei anderen Risikofaktoren spielt dabei das Alter keine Rolle. Einen Schlaganfall infolge von Infektionen können auch junge Menschen und sogar Kinder erleiden. Die gute Nachricht: Je länger der Infekt zurückliegt, desto mehr geht das Apoplex-Risiko wieder zurück. Auch bei Menschen mit klassischen Risikofaktoren kommt der Apoplex nicht immer aus heiterem Himmel. Es sind verschiedene Trigger bekannt, die ihn auslösen können. Dazu zählen plötzlich einsetzende Temperaturänderungen, eine hohe Schadstoffbelastung der Luft, starker Stress und Wutausbrüche, ein ungewohnt hoher Kaffeekonsum oder eine ungewohnt starke körperliche Aktivität sowie das Absetzen von Antithrombotika. Ebenfalls einen Schlaganfall-Trigger können Operationen darstellen. Kausal könnte ein Zusammenhang mit Vorhofflimmern bestehen, das durch die Narkose und den Eingriff ausgelöst werden kann. Zu bedenken ist auch, dass Patienten, die Antithrombotika einnehmen, diese um den Zeitpunkt der Operation herum oft absetzen müssen. Bei Operationen ist das Schlaganfallrisiko in den ersten beiden postoperativen Tagen am höchsten, danach sinkt es wieder ab. Doch auch vor einer Operation besteht eine Gefahr, die durch die Aufregung rund um den Eingriff erklärbar ist.
Welche neurologischen Ausfallerscheinungen beim akuten Hirninsult auftreten, hängt davon ab, welche Bereiche geschädigt werden. Zu den Alarmzeichen eines Schlaganfalls gehören unter anderem Sprachstörungen, Sehstörungen, Halbseitenlähmung, Gefühlsstörungen einer Körperhälfte, Koordinationsstörungen, Dreh-Schwindel und Bewusstseinsstörung (siehe Tabelle 1). In diesen Fällen muss unverzüglich ein Notruf an die 112 abgesetzt werden.
Gemäß der 2021 aktualisierten S2e Leitlinie zur Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls sollen Ersthelfer bei Insultverdacht einen skalierten Test wie den einfachen FAST-Test (Face-Arm-Speech-Test) durchführen. »Der FAST-Test ein sehr valider und einfacher Test«, sagt Schäbitz. »Auch von Laien durchgeführt, hat er eine unvermindert hohe Vorhersagekraft auf einen Schlaganfall.« Die DSG hat den FAST-Test zusammen mit dem Comic-Zeichner Ralph Ruthe in dem Kurz-Film »Lächeln – Sprechen – Hände hoch« erklärt:
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.