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Risiken

Schluss mit Altern durch Taurin?

Die körpereigene Substanz Taurin soll eine Rolle bei Alterungsprozessen spielen. Hinweise auf Anti-Aging-Eigenschaften stammen aus Tierversuchen. Viel zu den Wirkungen und Risiken des in Nahrungsergänzungsmitteln angebotenen Stoffes ist nicht bekannt.
Nicole Schuster
06.09.2023  08:30 Uhr

Funktionen unklar

Die Aufgaben von Taurin im Körper sind noch nicht ausreichend untersucht, obwohl es in fast jeder Zelle enthalten ist. Bekannt ist, dass Taurin eine Rolle bei der Fettverdauung spielt und gebraucht wird, um konjugierte Gallensäuren zu bilden. Taurin ist weiterhin an der Entwicklung des zentralen Nervensystems sowie an Signalübertragungen im Gehirn beteiligt. Es ist wichtig für die Netzhaut (Retina) und für die Herzfunktion und hat eine antioxidative Wirkung. Viele andere Wirkungen, die der Substanz zugeschrieben werden, sind nicht ausreichend belegt. So ist unklar, ob Taurin tatsächlich den Blutzucker- oder Cholesterinspiegel beim Menschen senken kann.

Im Tierversuch konnte auch ein Einfluss auf den Insulinspiegel gezeigt werden. Es liegen dazu sogar Hinweise aus kleinen Humanstudien vor. Eine systematische Überprüfung der Literatur aus dem Jahr 2022 ergab, dass eine Taurin-Supplementierung in fünf Studien den HbA1c-Wert, den Nüchternblutzuckerspiegel und den Wert im HOMA-IR-Test (Insulinresistenz-Test) bei Diabetikern verbessern konnte. Die Auswirkungen auf die Serumlipide, den Blutdruck und die Körperzusammensetzung waren nicht statistisch signifikant.

Ein Review ergab 2020, dass Taurin entzündungshemmende Wirkungen ausüben könnte, die sich positiv auf Diabetes auswirken. Die Einnahme war außerdem vorteilhaft für das Herz-Kreislauf-System, möglicherweise durch Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems. Ob sich diese oder andere Wirkungen von Taurin möglicherweise therapeutisch nutzen lassen könnten, muss weiter untersucht werden. Dabei muss beachtet werden, dass gerade chronische Krankheiten multifaktoriell sind und die Einnahme eines NEMs sie sicherlich nicht heilen kann.

Für Schlagzeilen sorgte zuletzt, dass Taurin an Alterungsprozessen beteiligt sein könnte. Wer als junger Mensch einen Mangel hat, könnte im Alter ein höheres Risiko für Störungen der Muskel- und Augenfunktion sowie des Zentralnervensystems haben. Ab dem mittleren Lebensalter verbesserte im Tierversuch die zusätzliche Gabe von Taurin die Gesundheit im Alter und wirkte sogar lebensverlängernd. Die bereits erwähnte Forschergruppe aus Indien hatte herausgefunden, dass mit zunehmendem Alter weniger Taurin bei Mäusen, Affen und Menschen zirkuliert. Eine Taurin-Supplementierung konnte dem Rückgang entgegenwirken. Dank des zusätzlichen Taurins konnten im Experiment Mäuse länger leben und die Gesundheit von Affen verbesserte sich.

Beim Menschen korrelierten niedrigere Taurin-Konzentrationen mit verschiedenen altersbedingten Krankheiten. Die Forscher vermuteten im Taurin-Mangel eine Alterungsfolge. Es fehlen jedoch klinische Daten, die zeigen, dass die Anti-Aging-Wirkungen auch im Menschen stattfinden.

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