Schönheit aus der Apotheke |
Glänzende, kräftige und voluminöse Haare entsprechen dem gängigen Schönheitsideal. Krankheiten, aber auch das Alter können dazu führen, dass die Haare dünn, spröde oder glanzlos werden, ergrauen oder gar ausfallen. Mit zunehmendem Alter geht die Aktivität der farbstoffbildenden Melanozyten zurück und es wachsen weiße Haare nach. Eine verringerte Durchblutung der Kopfhaut und hormonelle Veränderungen führen im Alter zudem verstärkt zu Haarausfall. Die Talgdrüsen sind weniger aktiv und das Haar erscheint schnell trocken und stumpf. Hilfreich sind dann Repair-Shampoos, etwa mit Olivenöl und schimmernden Pigmenten, die das Haar glätten und ihm mehr Glanz verleihen (wie Olivenöl Intensiv Hair Repair Shampoo, Dr. Theis oder Dercos Kera-Solutions regenerierendes Shampoo, Vichy).
Liegt dem Haarproblem eine Krankheit zugrunde, etwa eine Schilddrüsenfehlfunktion, verschafft eine adäquate Behandlung meist Abhilfe. Wenn Stress-Faktoren die Ursache sind, helfen Verhaltensänderungen wie gezielte Maßnahmen zum Stressabbau. Die Belastung durch UV-Strahlung und Chlor kann reduziert werden, indem die Patienten im Sommer eine Kopfbedeckung und beim Schwimmen eine Badekappe tragen. Wer sich die Haare beim Friseur färben oder wellen lässt, kann gezielt nach schonenden Verfahren fragen. Bei der Wäsche empfiehlt es sich zudem, das Shampoo nur in das Deckhaar, nicht aber die Spitzen einzuarbeiten. Eine Spülung hilft anschließend, die Haare leichter kämmbar zu machen. Nach dem Waschen ist es ratsam, die Haare trocken zu föhnen, da sie im nassen Zustand besonders empfindlich sind und leichter brechen. Je nach Haartyp, also ob fettig, trocken, fein, kraus, schuppig oder coloriert, können PTA passende Reinigungs- und Pflegeprodukte aus dem Apotheken-Sortiment empfehlen. Ein guter Tipp für die Nacht: Einen Seidenbezug für das Kissen benutzen. Das natürliche Material ist nicht nur schonend für die Haare, sondern auch für das Gesicht, sodass man weniger zerknittert aufwacht und die Haut frischer wirkt.
Kosmetikprodukte gibt es viele in der Apotheke. Welches ist jedoch für einen Kunden und seine Haut am besten geeignet? PTA können Zusatzqualifikationen im Bereich Dermopharmazie erwerben, um ihre Beratungskompetenz in diesem Bereich zu verbessern. Beispielsweise bietet die Bayerische Landesapothekerkammer eine Fortbildung zur Fach-PTA für Dermopharmazie an. Zu den Lehrinhalten zählen Rechtsgrundlagen wie die Kosmetikverordnung und Basisinformationen zur Haut als Organ und den verschiedenen Hautzuständen. Im Mittelpunkt stehen pharmazeutische Themen, etwa wie die Haut bei Krankheiten wie Neurodermitis, Psoriasis, Akne, Allergien oder Rosacea zu pflegen ist, was man bei Narben machen kann oder wie ein modernes Wundmanagement funktioniert.
Rezepturen und Apothekenkosmetik-Marken stehen ebenso auf dem Programm wie Tipps zu Verkaufsgesprächen und Apotheken-Aktionen sowie auf die Haut bezogene Homöopathie- und Phytotherapieansätze. An einem halben Seminartag befassen sich die Teilnehmer mit dekorativer Kosmetik inklusive Camouflage.