Sicher beraten bei Magen-Darm-Infekten |
Stehen Rota- oder Noroviren als Auslöser im Verdacht, müssen im Haushalt strikte Hygienemaßnahmen gelten. Erkrankte Menschen, ihr Stuhl oder Erbrochenes sind sehr ansteckend, sogar winzigste virushaltige Tröpfchen, die während des Erbrechens entstehen. Selbst wenn die Diarrhö nicht mehr akut ist, werden die Viren noch über mehrere Tage mit dem Stuhl ausgeschieden. PTA sollte an die nützlichen Corona-Hygiene-Regeln erinnern (Händewaschen, Lüften, Abstand) und folgende Tipps geben:
Hygieneregeln beherzigen ist eine entscheidende Maßnahme, um Ansteckung möglichst zu verhindern. / © Adobe Stock/Racle Fotodesign
Darüber hinaus sollten die Betroffenen ein geeignetes Hand- und Flächendesinfektionsmittel zur Reinigung von Türklinken, Toilettensitz oder Handläufen im Haus haben. Das Mittel muss auf den Erreger zugeschnitten sein und zudem lange genug einwirken. Ein geeignetes Mittel muss zumindest als begrenzt viruzid PLUS (Sterilium®, Bacillol® AF) deklariert sein. Das heißt, es deaktiviert alle behüllten Viren sowie zusätzlich die unbehüllten Adeno-, Rota- und Noroviren. Leistungsstarke, viruzide Desinfektionsmittel (Sterilium® Virugard®) kann PTA bei einem hartnäckigen Infektionsgeschehen empfehlen.
Auch alle Wurmarten rufen unspezifische Magen-Darm-Beschwerden hervor, ein massiver Befall sogar Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Wenn in Deutschland ein Befall auftritt, handelt es sich meist um Madenwürmer, gelegentlich um Spulwürmer und in sehr seltenen Fällen um Bandwürmer wie den Schweine-, Rinder-, Fuchs- oder Hundebandwurm. Madenwürmer, auch Oxyuren genannt, sind weit verbreitet, Infektionen häufig. Besonders Kinder sind betroffen, da sie Dinge noch gerne mit dem Mund befühlen. Madenwurmeier können aber auch eingeatmet werden: Sie sind in trockenem Außenmilieu bis zu drei Wochen infektiös und wirbeln zum Beispiel mit dem Zimmerstaub auf. Einmal in den Körper gelangt, schlüpfen die Larven im oberen Darm aus den Eiern und reifen innerhalb weniger Wochen heran. Vornehmlich nachts verlassen die Wurmweibchen den Darm und legen außerhalb des Afters ihre Eier ab. Dies löst einen starken Juckreiz aus.
Spulwürmer können Gewichtsverlust verursachen. / © Adobe Stock/sinhyu
Kratzt das Kind im Analbereich, ist dies ein deutliches Warnzeichen. Auf diesem Wege gelangen Tausende Wurmeier unter die Fingernägel. Oft sind die Würmer auch mit bloßem Auge im Stuhl zu erkennen. Alle Familienmitglieder oder Spielgefährten sollten behandelt werden. Mittel der Wahl sind die verschreibungspflichtigen Arzneistoffe Pyrantel (Helmex®) oder Mebendazol (Vermox®). Der Wirkstoff Pyrantel lähmt die Parasiten, die bewegungsunfähigen Würmer werden daraufhin ausgeschieden. Gegen die Eier der Parasiten ist Pyrantel nicht wirksam. Daher muss der Wirkstoff wiederholt im Abstand von zwei bis drei Wochen angewendet werden. Auch apothekenpflichtige Arzneistoffe wie Pyrvinium (Molevac®) sind bei einem Madenwurmbefall geeignet. Der Arzneistoff kann den den Stuhl hellrot färben. Ein entsprechender Hinweis durch PTA beugt Irritationen beim Patienten vor.