So gut wirken Quarkwickel |
Für Quarkwickel sind saubere Küchenhandtücher sehr gut geeignet. / Foto: Getty Images/Ann_Zhuravleva
Grundsätzlich kann Quark in Form von kalten oder warmen Wickeln angewendet werden – je nach Beschwerden. Der kühlende Effekt von Quarkwickeln wird einerseits einen durch den Temperaturunterschied zwischen Quark und Haut hervorgerufen. Daneben trägt auch die Verdunstung der in der weißen Masse enthaltenen Flüssigkeit zur Kühlung bei. Da Quark Wärme nur sehr langsam aufnimmt, bleibt er über einen längeren Zeitraum gleichbleibend sanft kühlend. Als Folge ziehen sich die Blutgefäße zusammen und Schwellungen gehen zurück. Zudem spricht man der Milchsäure im Quark eine entzündungshemmende Wirkung zu. Dennoch sollten kalte Wickel nach 15 bis 20 Minuten erneuert werden, da sich der Quark beim Trocknen zusammenzieht, die Durchblutung anregt und den gewünschten Kühleeffekt wieder umgekehrt und Wärme produziert. Anders ist es bei warmen Wickeln: Bei diesen ist eine Durchblutungsförderung gewünscht, weshalb man sie bis zu drei Stunden am Stück tragen darf.
Kalte Quarkwickel bessern die Beschwerden etwa bei leichtem Sonnenbrand, Insektenstichen oder Juckreiz. Sie kühlen die überhitzte Haut sanft herunter und reduzieren Rötungen. Bei Insektenstichen und leichtem Ausschlag lindert die angenehme Kühle den Juckreiz. Wichtig: Den Quark nicht direkt auf offene Wunden oder verletzte Stellen auftragen. Bei einem Sonnenbrand etwa zwischen Quark und Haut eine Kompresse legen. Der Quark klebt sonst an der Haut fest und das Ablösen oder Abwaschen verletzt die Haut oft zusätzlich.
Sportverletzungen und Gelenkentzündungen erzeugen viel Wärme – auch hier können kalte Quarkwickeln lindernd wirken. Gerne können zwei bis drei Wickel direkt nacheinander aufgelegt werden – jeder jeweils circa 15 Minuten. Bei den oft sehr schmerzhaften Gelenkentzündungen eines akuten Gichtanfalls lindern Quarkwickel ebenfalls die Symptome. Ebenso im Fall einer Arthrose, jedoch nur, wenn sich das Gelenk im Zusammenhang mit der Knorpelschädigung entzündet hat.
Wadenwickel eigenen sich als sanfte Methode zum Fiebersenken. Auch hier kann Quark zum Einsatz kommen. Auch hier gilt: Den Wickel alle 15 Minuten erneuern, sonst erwärmt er sich zu stark.
Kalte Wickel eigenen sich auch bei akuten, starken Halsschmerzen. Dazu den vorderen und seitlichen Hals mit Quark umwickeln und den Bereich der Halswirbelsäule frei lassen. So gehen Schmerzen und Schwellung zurück. Tipp: Den Wickel maximal 20 Minuten am Stück verwenden. Danach für mindestens eine Stunde einen warmen Schal tragen.
Warme Wickel eigenen sich dagegen besser gegen Kratzen im Hals und zum Lösen von Schleim oder Belag auf den Stimmbändern. Da Quark neben Kälte auch Wärme gut speichert, bleibt die Temperatur über einen längeren Zeitraum konstant.
Für Quarkwickel ist Quark jeder beliebigen Fettstufe geeignet. Für kalte Wickel sollte er am besten etwa eine halbe Stunde vor der Anwendung aus dem Kühlschrank genommen werden, damit er nicht zu kalt ist. Für warme Wickel den Quark kurz auf der Heizung oder im Wasserbad anwärmen.
Im Anschluss wird der Quark etwa einen halben Zentimeter dick auf ein Baumwoll- oder Leinen-Tuch aufgetragen und der Wickel mit der Quarkseite nach unten auf die betroffene Stelle gelegt und mit einem zweiten Tuch oder Schal fixiert.
Wer den direkten Kontakt der Haut mit dem Quark nicht mag, kann die Seiten des Tuchs einklappen, sodass sich der Quark im Inneren befindet, oder noch ein dünneres Tuch zwischen Quark und Haut legen. Das empfiehlt sich insbesondere bei Sonnenbrand.