PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Muskulatur

Ungesunde Belastung führt zum Tennisarm

Der sogenannte Tennisarm, bei dem selbst kleine Bewegungen zu starken Schmerzen führen können, entsteht durch einseitige oder ungewohnte Belastung. Betroffen sind, anders als der Name vermuten lässt, nicht nur Tennisspieler.
AutorKontaktBarbara Erbe
Datum 12.08.2021  09:00 Uhr

Winzige Verletzungen

Früher nahm man an, dass eine Entzündung in der Muskulatur die Schmerzen verursacht. Inzwischen weiß man, dass die Ursache winzige Verletzungen der Muskelzellen sind, die durch die stereotype Dauerbelastung entstehen. Mediziner nennen das Phänomen Repetitive-Strain-Injury-Syndrom (RSI), zu Deutsch: Verletzung durch wiederholte Belastung. Hierunter werden verschiedene Schädigungen des Hand-, Arm-, Schulter- und Nackenbereichs infolge langanhaltender, monotoner Bewegungen zusammengefasst, etwa auch der sogenannte Mausarm.

Nach Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) leiden etwa 2 Prozent der Bevölkerung unter einem Tennisarm. Am häufigsten treten die Beschwerden zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf – wahrscheinlich, weil die Muskulatur ab dem mittleren Lebensalter anfälliger für Überlastungen wird. Manchmal verschwinden die Beschwerden schon nach wenigen Wochen, oft dauern sie aber einige Monate. Etwa 80 Prozent der Betroffenen sind innerhalb eines Jahres schmerzfrei.

Um einen Tennisarm zu diagnostizieren, reicht meist eine körperliche Untersuchung. Dabei wird beispielsweise der Arm mit der Handfläche nach unten ausgestreckt und die Hand gegen Widerstand nach oben gedrückt. Schmerzt dabei der Ellenbogen, spricht dies für einen Tennisarm. Röntgenuntersuchungen, Ultraschall oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) sind nach Informationen des IQWiG nur sinnvoll, wenn der Verdacht auf eine andere Erkrankung besteht.

Muskulatur dehnen und kräftigen

Nach der Diagnose geht es in der Behandlung darum, nicht nur kurzfristig die Schmerzen zu lindern, sondern mittel- und langfristig die Beweglichkeit und Belastbarkeit von Arm und Handgelenk zu verbessern, berichtet Physiotherapeutin Merz. Sie ist »kein Freund von Ruhigstellen«. Zwar könne es zunächst helfen, die Bewegungen, die die Schmerzen hervorrufen, zu vermeiden oder zu verringern. »Darauf müssen dann aber so schnell wie möglich Dehn- und Kräftigungsübungen für den Unterarm und das Handgelenk folgen.«

Studien zeigen, dass Menschen, die konsequent solche Übungen machen, schneller schmerzfrei werden. Zudem verbessern die Übungen die Beweglichkeit. Gegen Tennisarm-Beschwerden ist die sogenannte exzentrische Trainingstherapie am besten untersucht. Dabei wird die Streckmuskulatur im Unterarm zugleich gedehnt und gestärkt. Merz ermittelt bei ihren Patienten zuerst, welche Bewegungsabläufe die Beschwerden hervorrufen und welche Muskeln lockerer oder auch kräftiger werden müssen, um weiteren Beschwerden vorzubeugen. »Das kann gerade für Sportler sehr motivierend sein, denn es geht ja auch darum, wie sie ihre Körperkraft effizienter einsetzen, ohne Muskeln und Gelenke zu überlasten.«

Auch Analgetika, insbesondere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), hätten ihren Platz in der Therapie, allerdings nicht dauerhaft, so Merz. Die Medikamente kommen vor allem zu Beginn der Erkrankung zum Einsatz, wenn die Schmerzen am stärksten sind. Die Mittel können als Gel auf den Ellenbogen aufgetragen oder als Tablette eingenommen werden. NSAR eignen sich aber nicht zur Einnahme über längere Zeit, da sie unter anderem zu Magenproblemen führen können. Zudem gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass sie die Heilung beschleunigen können. Dass viele Menschen wochenlang den Schmerz aushalten oder mit Schmerzmitteln versuchen, die Beschwerden in den Griff zu bekommen, bevor sie in die Behandlung kämen, führe oft dazu, »dass sich der Zustand ihres Armes verschlechtert und die Schmerzen schlimmstenfalls chronisch werden«, betont Merz.

Glucocorticoid-Spritzen wirken ebenfalls schmerzlindernd, können den Heilungsprozess aber stören, da sie das körpereigene Immunsystem unterdrücken. Dass eine Ultraschalltherapie Tennisarmbeschwerden lindert, indem sie das Gewebe erwärmt und damit die Durchblutung verbessert, ist nach Einschätzung des IQWiG möglich, aber noch nicht eindeutig durch Studien belegt. Für andere Behandlungen sieht das Institut definitiv keinen Nutzen. Darunter fallen verschiedene Injektionstherapien (zum Beispiel mit Eigenblut oder Botox), Lasertherapie, Elektrotherapie, Stoßwellentherapie und Akupunktur. Dementsprechend werden diese Behandlungen von der gesetzlichen Krankenversicherung in der Regel nicht bezahlt.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa