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Sexuell übertragbare Infektionen

Unterschätzte Risiken von Geschlechtskrankheiten

Kondome schützen zuverlässig vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Dennoch geht ihr Gebrauch zurück; vor allem viele junge Menschen sind sich der Risiken ungeschützten Geschlechtsverkehrs nicht bewusst. Und so stecken sich seit einigen Jahren wieder viel mehr Menschen mit Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Gonorrhoe an.
Anna Carolin Antropov
12.07.2019  16:00 Uhr

Obwohl man heute offen wie nie über Sex spricht, werden die Risiken häufig verschwiegen: sexuell übertragbare Infektionen, kurz STI (sexually transmitted infections). Dabei werden weltweit rund eine Million dieser Infektionen jeden Tag neu erworben. Als STI werden Infektionen bezeichnet, die hauptsächlich durch engen sexuellen Kontakt übertragen werden. Mehr als 30 verschiedene Bakterien, Viren und Parasiten kommen als Erreger infrage. Nicht zu den STI zählen Störungen der Scheidenflora oder die Blasenentzündung nach dem Sex, bei der meist Keime der normalen Darm- oder Genitalflora aufsteigen.

Vor einigen Jahren noch gefürchtete Krankheiten wie Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome) haben dank immer besserer Therapiemöglichkeiten mittlerweile ihren Schrecken verloren. Außerdem betreffen STI sowieso nur Risikogruppen wie Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), und Sexarbeiter, so die Annahme vieler Menschen. Doch ist das wirklich so? Die Zahl der HIV-Neuinfektionen bei Heterosexuellen ist in Deutschland im vergangenen Jahr sogar angestiegen, auch die Fallzahlen der Syphillis haben sich in den vergangenen Jahren immer weiter erhöht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagte im Juni die Stagnation im Kampf gegen STI. Sie schätzt, dass weltweit jährlich 357 Millionen neue Infektionen alleine mit Chlamydien, Gonorrhoe, Syphilis und Trichomoniasis auftreten. Darauf reagierte das spanische Gesundheitsministerium prompt mit einer Kondom-Kampagne, die seit dem 17. Juni in den sozialen Medien läuft. Sie soll vor allem junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren für die Risiken bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr sensibilisieren. Denn gerade diese Altersgruppe verzichtet zunehmend auf Kondome und nimmt damit Infektionen in Kauf.

Acht im Fokus

Die Liste der sexuell übertragbaren Infektionen ist lang. Sie reicht von Filzläusen über bakterielle und virale Infekte über Einzeller bis hin zur Krätze. Ein Großteil aller STI geht auf die folgenden acht Pathogene zurück: Humaner Immundefizienzvirus (HIV), Humaner Papillomavirus (HPV), Herpes simplex-Virus (HSV-1 oder HSV-2), Hepatitis B-Virus, Chlamydia trachomatis, Treponema pallidum (Syphilis), Neisseria gonorrhoeae und Trichomonas vaginalis.

Immerhin die Hälfte der von ihnen ausgelösten Erkrankungen, nämlich die bakteriellen STI Chlamydien, Syphilis und Gonorrhoe sowie die Trichomoniasis, können mit einem Antibiotikum kuriert werden. Leider kommt eine Infektion selten alleine, denn mit ihr steigen Empfindlichkeit und Übertragungsrisiko an. Kleinste Wunden oder gereizte Schleimhäute bieten eine ideale Eintrittspforte für weitere Pathogene. So führen beispielsweise Trichomoniasis und Genitalherpes zu einer erhöhten Infizierbarkeit mit HIV. Aber auch Chlamydien und Gonorrhoe kommen gerne gemeinsam vor. Deshalb sollte bei Diagnose einer STI immer auch nach Koinfektionen gesucht werden.

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