Vergütung der PTA-Ausbildung wieder auf dem Tisch |
Wenig verwunderlich liegt ein zentraler Fokus auf der Sicherstellung der Versorgung. Angesichts der omnipräsenten Lieferengpass-Problematik drehen sich zahlreiche Forderungen um eine Verbesserung der aktuellen Situation in den Apotheken mit dem Ziel, die Patienten noch besser versorgen zu können. »Bei Lieferengpässen und in Notsituationen müssen die Apothekenteams noch weitere Entscheidungsräume bekommen, um ihre pharmazeutische Kompetenz effektiver für eine sichere Versorgung kranker Menschen zu nutzen«, betont ABDA-Präsidentin Overwiening. Eigenverantwortliche apothekerliche Entscheidungen über Darreichungsform und Rezepturerstellung wird der DAT demnach ebenso diskutieren wie das Ausweichen auf vorrätige Alternativpräparate.
Dritter Fokus der Antragsberatung sind die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Dazu die ABDA-Präsidentin: »Die Digitalisierung wollen wir natürlich im Gesundheitswesen weiter vorantreiben, um die Versorgung der Menschen zu verbessern.« Politik habe hier den Auftrag, die Digitalisierung in verantwortungsvoller Weise vorzunehmen. Overwiening betont dabei jedoch: »Die digitale Transformation im Gesundheitswesen soll die persönliche und empathische Versorgung über die Apotheken stützen und ergänzen, nicht aber ersetzen oder gefährden.«
Der größte Antragsblock ist jedoch unter der Klammer »Rahmenbedingungen der Berufsausübung« zu finden. Seit Längerem kämpft die Apothekerschaft schon für eine wirtschaftliche Stabilisierung der Vor-Ort-Apotheken und damit auch für eine bessere Honorierung. Um sich politisch Gehör zu verschaffen, hatte die ABDA am 14. Juni zu einem bundesweiten Protesttag aufgerufen. Seitdem läuft eine politische Protestkampagne, unlängst etwa eine Postkartenaktion, die Patienten als Testimonials einbindet.
»Auf dem Deutschen Apothekertag werden wir die dringend notwendige Erhöhung des Apothekenhonorars zentral thematisieren und dabei auch politische und strategische Konsequenzen ziehen«, so die ABDA-Präsidentin. Ihre Forderungen wird die Apothekerschaft dem Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) persönlich mitteilen können. Der Minister wird – wie schon im Vorjahr wieder per Live-Schalte – ein Grußwort sprechen. »Dabei werden wir ihm gegenüber unseren Forderungen nach angemessener Wertschätzung der Apothekenteams und auskömmlicher Honorierung der Apotheken Nachdruck verleihen«, so die ABDA-Präsidentin.
Der Deutsche Apothekertag ist die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker und der zentrale politische Termin der Apothekerschaft. Es geht um die Ausrichtung der Berufspolitik, sei es zu gesetzlichen Rahmenbedingungen oder dem Berufsbild. Nach einer Diskussion im Plenum entscheiden die von den Kammerbezirken bestellten Delegierten über die Anträge und weitere Beratungsgegenstände.
Der DAT findet einmal im Jahr zeitgleich zur Expopharm und abwechselnd in Düsseldorf und München statt. Jeder approbierte Apotheker kann mit einer Teilnehmerkarte kostenfrei am DAT teilnehmen und mitdiskutieren.