Verhütung für Jugendliche |
Verhütungsmittel für Jugendliche sollten sicher und leicht anzuwenden sein. / Foto: Adobe Stock/evgenii
Kondom und Pille sind die Klassiker, wenn es um Verhütung geht. Während das Image des Hormonpräparats zuletzt gelitten hat, sichert sich das Kondom den ersten Platz unter den empfängnisverhütenden Mitteln bei jungen Menschen. Es ist schnell und ohne ärztliches Rezept verfügbar, quasi frei von Nebenwirkungen, wirkt sich nicht nachhaltig auf die Fruchtbarkeit aus und ist für wenig Geld nahezu überall zu beschaffen. Als einziges Verhütungsmittel schützt es nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS. Der Pearl-Index von Kondomen bewegt sich zwischen 2 und 12. Die Angabe gibt die Zahl der ungewollten Schwangerschaften über ein Jahr bei 100 Frauen an, wobei eine richtige Anwendung vorausgesetzt ist. Je höher der Pearl-Index ist, umso unzuverlässiger ist die Methode.
Um einen verlässlichen Schutz bei Kondomen sicherzustellen, kann das Apothekenteam neben der richtigen Handhabung darauf hinweisen, dass auf den Präservativen ein CE-Kennzeichen aufgebracht sein sollte. Dieses steht für geprüfte Qualität. Handelt es sich bei dem Material um Latex, können öl- oder fetthaltige Substanzen aus Gleitgelen das Kondom durchlässiger machen.
Während sich beim Kondom beide Partner mit der Verhütung beschäftigen, liegt bei der Pille die Verantwortung bei der Frau. Sie schützt ihren Körper durch zugeführte Hormone vor einer Schwangerschaft. Bei den oral anzuwendenden Arzneimitteln handelt es sich in der Regel um niedrig dosierte Estrogen-Gestagen-Kombinationspräparate (kombinierte hormonale Kontrazeptiva, KHK). Sie wirken, indem sie die Reifung von Eizellen im Eierstock hemmen und den Schleim am Muttermund verdicken. Spermien können dann nicht mehr in die Gebärmutter eindringen.
Bei den gängigen Einphasenpräparaten sind 21 Tabletten in einem Blister enthalten, die alle dieselbe Estrogen-Gestagen-Kombination enthalten. Nach 21 Einnahmetagen setzt eine Abbruchblutung ein. Diese ist nicht mit einer natürlichen Regelblutung zu verwechseln. Einige Frauen nehmen die Pille ohne einwöchige Pillenpause ein und vermeiden dadurch die Blutung.
Im Unterschied zu den KHK enthalten die sogenannten Minipillen nur Gestagene. Bei diesen Präparaten entfällt immer die siebentägige Einnahmepause. Sie sorgen dafür, dass sich ein Schleimpfropf vor dem Muttermund bildet und schützen so vor einer Empfängnis. Ärzte verschreiben Minipillen Frauen, bei denen estrogenhaltige Pillen kontraindiziert sind.