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Prophylaxe

Vor Reisen an diese Impfungen denken

Die aktuellen weltweiten Masern-Ausbrüche zeigen es überdeutlich: Bei Reiseimpfungen gilt es, sich nicht nur gegen vermeintlich exotische Krankheitserreger zu wappnen, sondern auch den Basisimpfschutz aufzufrischen. Professor Dr. Tomas Jelinek vom CRM Centrum für Reisemedizin mahnt eine deutlich bessere Infektionsprophylaxe bei Reisen an.
Elke Wolf
23.05.2025  15:00 Uhr

Schutz vor Chikungunya

»Im Zuge von Dengue registrieren wir auch erhöhte Fallzahlen von Chikungunya-Infektionen«, so Jelinek, der auch Präsident der Deutschen Fachgesellschaft für Reisemedizin ist. Bislang seien sie eher im Hintergrund mitgelaufen. »Doch sie sind häufiger als wir dachten. Genau betrachtet, sind mehr akute Syndrome mit Fieber- und Gelenkschmerzen auf Chikungunya-Viren zurückzuführen.« Aktuelles Beispiel bietet die Insel La Réunion im Indischen Ozean, 700 Kilometer östlich von Madagaskar gelegen. Bereits mehr als 5000 Chikungunya-Fälle sind dort in diesem Jahr schon registriert worden.

Insofern begrüßt Jelinek zwei Neuzugänge unter den Reiseimpfungen sehr: Bereits seit einem Jahr europaweit zugelassen, ist der abgeschwächte Lebendimpfstoff Ixchiq® seit März nun endlich auch in Deutschland verfügbar. In Frankreich und Österreich konnte er bereits seit ein paar Monaten verimpft werden. Aktuell hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Sicherheitsüberprüfung eingeleitet.  Vorläufig soll die Lebendvakzine nicht mehr bei Menschen ab 65 Jahren eingesetzt werden.

Jetzt kam Ende Februar mit Vimkunya® eine zweite Vakzine, ein Totimpfstoff, als Impfoption hinzu. Während Ixchiq zur Vorbeugung einer durch das Chikungunya-Virus verursachten Erkrankung bei Personen ab 18 Jahren zugelassen ist, darf Vimkunya ab einem Alter von zwölf Jahren zum Einsatz kommen. Bei beiden Impfstoffen ist eine einzelne intramuskuläre Impfstoffgabe ausreichend. Eine STIKO-Empfehlung zum Einsatz der Impfstoffe liegt derzeit noch nicht vor.

Die meisten der in Europa registrierten Fälle von Chikungunya-Fieber betreffen Reisende, die sich in den Tropen oder Subtropen infiziert haben. Vor allem in Süd- und Mittelamerika kommt es immer wieder zu großen Ausbrüchen. »Es gibt jedoch immer wieder Einzelfälle, in denen es ausgehend von infizierten Reisenden auch in Europa zu Chikungunya-Übertragungen kommt«, sagte Jelinek. Genau wie bei Dengue ist die tagaktive Asiatische Tigermücke Aedes albopictus der Hauptüberträger, der sich zunehmend auch in europäischen Urlaubsländern wie Spanien, Kroatien oder Frankreich ausbreitet. Selbst in Süddeutschland gibt es stabile Populationen. Im Zuge des Klimawandels rechnet Jelinek mit einer weiteren Ausbreitung in europäischen Gefilden sowohl der Mücke als auch des Virus.

Eine Chikungunya-Infektion macht sich fast immer vier bis sieben Tage nach dem infektiösen Stich mit Fieber sowie starken Gelenkschmerzen und -schwellungen bemerkbar. Betroffene können sich kaum aufrecht halten – daher stammt auch der Name. »Chikungunya« bedeutet in der Sprache eines Volksstammes in Tansania so viel wie »gebeugt gehender Mann«.

Auch Kopf- und Muskelschmerzen sowie Hautausschläge können auftreten. Bei den meisten Patienten lassen die Symptome nach wenigen Tagen von selbst wieder nach. In 5 bis 10 Prozent der Fälle leiden die Betroffenen jedoch mehrere Monate oder sogar Jahre unter den Gelenkschmerzen und sind dadurch stark eingeschränkt. »Bei Säuglingen, älteren Menschen oder chronisch Kranken kann eine Infektion zu schweren Komplikationen wie einer Leber- oder Herzmuskelentzündung führen«, so Jelinek. Eine zugelassene Behandlung für Chikungunya gibt es nicht.

 

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