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Prophylaxe

Vor Reisen an diese Impfungen denken

Die aktuellen weltweiten Masern-Ausbrüche zeigen es überdeutlich: Bei Reiseimpfungen gilt es, sich nicht nur gegen vermeintlich exotische Krankheitserreger zu wappnen, sondern auch den Basisimpfschutz aufzufrischen. Professor Dr. Tomas Jelinek vom CRM Centrum für Reisemedizin mahnt eine deutlich bessere Infektionsprophylaxe bei Reisen an.
Elke Wolf
23.05.2025  15:00 Uhr

Weniger exotisch denken

»Vor einer Reise sind natürlich Impfungen vor mobilen Krankheitserregern immer zu überdenken. Doch man sollte gar nicht so exotisch herangehen; in jedem Fall sinnvoll ist ein guter Basisimpfschutz.« Jelinek plädiert dafür, in der reisemedizinischen Beratung besonderen Wert auf den Schutz vor »alltäglichen Krankheiten wie Masern, Pneumokokken, Diphtherie oder auch FSME durch Zecken zu legen und die Chance zu Auffrischimpfungen zu nutzen«.

Da während der Coronapandemie in zahlreichen Ländern Masern-Impfkampagnen eingestellt wurden, erleben Masern-Infektionen weltweit ein Comeback. Beliebte Fernreiseziele wie die USA, Marokko und Kenia, aber auch europäische Länder wie Österreich, die Niederlande, Italien und Großbritannien – sie alle haben seit vergangenem Jahr einen deutlichen Anstieg von Masern-Infektionen erlebt.

»Die Gleichung ist ganz einfach: Weil wir die Prävention vernachlässigt haben, sind Masern-Infektionen wieder relevant. Wenn man Impflücken zulässt, steigen die Übertragungszahlen.« Dies gefährdet auch Reisende, die daher auf einen vollständigen Impfschutz achten sollten. Viele Länder blieben bei den Impfquoten hinter den notwendigen 95 Prozent zurück. Auch Deutschland bildet da keine Ausnahme: Hierzulande habe jedes vierte Kind zum Ende des zweiten Lebensjahres noch keinen kompletten Impfschutz gegen Masern, mahnte Jelinek an. Bei einer zweimalig verabreichten Masern-Schutzimpfung (im Kleinkindalter) geht man von einer lebenslangen Immunität aus.

Last minute keine Ausrede

Um den allgemeinen Impfwillen ist es in Deutschland ohnehin nicht gut bestellt. »Bei der adulten Vakzinierung liegt Deutschland regelmäßig ganz hinten.« So etwa bei einer EU-weiten Umfrage zu Durchimpfungsraten von Basisimmunisierungen wie Tetanus, Masern, Pneumokokken, Influenza, Zoster und Co. So habe Großbritannien »dramatisch bessere Impfraten etwa bezüglich Influenza, Meningo- oder Pneumokokken«.

Woran liegt das? »Gesundheitsprävention hat hierzulande in der Politik und im ärztlichen Handeln keine hohe Priorität«, deutet Jelinek einen der Gründe aus. Zudem vermisst er niederschwellige Angebote. Insofern würde er es sehr begrüßen, wenn Apotheker die Möglichkeit bekommen würden, mehr zu impfen. »Im Gegensatz zu einigen meiner Standesvertreter bin ich überhaupt kein Gegner dieser Maßnahme. Die Erfahrung in vielen anderen Ländern zeigt eindeutig, dass durch die Möglichkeit, sich in Apotheken impfen zu lassen, die Impfquoten steigen.«

Die Reisemedizin hält Jelinek für eine geeignete Sparte, Impfquoten zu verbessern, »weil unsere Kundschaft ohnehin impfaffiner ist. Schließlich sucht sie uns mit dem Gedanken auf, präventiv tätig zu werden. Außerdem haben wir den großen Vorteil, in der Regel Gesunde beraten zu können. Bei der Beratung kann man gut Lücken füllen.«

»Ideal ist es, sich spätestens sechs Wochen vor der Abreise beraten zu lassen, am besten sogar noch früher. Dann bleibt genügend Zeit, alle Impfungen vollständig durchzuführen«, sagte Jelinek. Das gelte besonders für Menschen mit eingeschränkter Immunantwort. Bei ihnen baue sich der Impfschutz durch einen Totimpfstoff oftmals langsamer auf, bleibe gegebenenfalls geringer und halte kürzer an. Für alle anderen gilt: »Last minute ist keine Ausrede. Man kann sich immer per Impfung schützen.«

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