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Von Reinfall bis Gamechanger

Was bringen Mittel zum Abnehmen?

Ein wirksames Medikament zur Gewichtsabnahme ohne schwerwiegende Nebenwirkungen: Lange Zeit war das ein ferner Wunschtraum im Kampf gegen die Volkskrankheit Adipositas. Jetzt hat man mit den Inkretinmimetika wie Semaglutid und Tirzepatid wohl den Durchbruch geschafft – so scheint es aktuell zumindest.
AutorKontaktVerena Schmidt
Datum 19.04.2024  15:00 Uhr

Doppelt wirksam

Nach Semaglutid gibt es auch schon die nächste, wohl noch bessere Option. Der neueste Wirkstoff im Bunde der Inkretinmimetika ist Tirzepatid (Mounjaro®) mit doppeltem Wirkmechanismus (»Twinkretin«). Es wirkt nicht nur als GLP-1-Agonist, sondern auch wie das Inkretinhormon GIP (Gastrisches Inhibitorisches Polypeptid), das ebenfalls die Freisetzung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse stimuliert. Erst als Antidiabetikum zugelassen, bekam Tirzepatid Ende 2023 eine Indikationserweiterung und darf nun auch als Ergänzung zu einer kalorienreduzierten Diät und erhöhter körperlicher Aktivität zur Gewichtsabnahme und -erhaltung bei adipösen Erwachsenen sowie bei Übergewichtigen (BMI ≥27) mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung eingesetzt werden.

Tirzepatid wird einmal wöchentlich subkutan injiziert. Es konnte in mehreren Studien zeigen, dass es eine deutliche Reduktion des Körpergewichts herbeiführen kann. Adipöse Patienten verloren in Studien dank Tirzepatid etwa ein Fünftel ihres Körpergewichts. Experten sehen zudem noch viel mehr Potenzial, Studien laufen etwa zum Einsatz bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-2-Diabetes, bei Herzinsuffizienz und bei Adipositas-induzierter obstruktiver Schlafapnoe. Auch zur Therapie der Fettleber könnte das Twinkretin in Zukunft eine Option werden.

Keine harmlosen Arzneistoffe

Da GLP-1-Rezeptoren an vielen Stellen im Organismus sind, wundere es nicht, dass es sehr häufig Nebenwirkungen im Gastrointestinaltrakt gibt, etwa Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Obstipation, schreibt die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) in einem Statement zu Chancen und Grenzen der Inkretinmimetika. Diese Nebenwirkungen kann man reduzieren, indem man mit einer niedrigen Dosis beginnt und sie langsam erhöht. Mit dem gesteigerten Einsatz bei Adipositas steige auch die klinische Relevanz seltenerer Nebenwirkungen wie Darmverschluss, Gallenerkrankungen und Pankreatitis. Auch ein Zusammenhang mit der Entstehung von Schilddrüsenkarzinomen steht laut DPhG im Raum, doch da die GLP-1-Rezeptoragonisten noch nicht so lange auf dem Markt sind, gibt es noch keine Langzeitdaten. »Zusammengenommen kann festgestellt werden, dass es sich keinesfalls um eine harmlose Arzneistoffgruppe handelt«, so die DPhG.

Den Patienten muss auch klar sein: Die erzielten Effekte sind nicht von Dauer. Nach Absetzen des Medikaments nehmen sie wieder zu. Das Verlangen nach »falscher« Nahrung sei sofort wieder da, ebenso sei die Verlangsamung der Magenpassage wieder aufgehoben. Das bedeute, dass man GLP-1-Rezeptoragonisten im Prinzip ein Leben lang anwenden müsste, so die DPhG. Am wichtigsten sei es daher, Patienten zu erklären, warum zu einer Therapie mit GLP-1-Rezeptoragonisten immer auch Änderungen des Ernährungsverhaltens und körperliche Aktivität gehören. Aber: GLP-1-Agonisten könnten auch einen Anreiz für die Patienten darstellen, eine lange überfällige Anpassung des Lebensstils endlich anzugehen. »So eingesetzt wären sie tatsächlich ein Gamechanger in der Behandlung adipöser Patienten«, lautet das Fazit der DPhG-Experten.

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