Was ein Monat ohne Alkohol wirklich bringt |
Doch ist es für regelmäßige Trinker überhaupt so leicht, einen Monat lang zu verzichten? »Es gibt Angebote, sich über Social Media mit der Dry January Community zu vernetzen. Man kann auch im Freundeskreis eine Challenge daraus machen. Und einfach gemeinsam Spaß haben – ohne Alkohol«, empfiehlt Rummel denjenigen, die Hilfe dabei brauchen. Man könne auch gemeinsam über die Bedeutung des Alkohols für das eigene Leben sprechen und ob es vielleicht auch ohne ginge.
Geeignet sei der Dry January allerdings nicht für alle, beispielsweise berge er für Alkoholiker starke Risiken: »Bei einem plötzlichen Trinkstopp können sie schwere Entzugserscheinungen erleiden und brauchen ärztliche Hilfe«, erklärt Rummel.
Doch inwiefern kann lediglich ein Monat Alkoholverzicht im Detail hilfreich sein? Stephanie Eckhardt, Leiterin des Referats Suchtprävention bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), erklärt: »Beim Alkoholverzicht erholt sich insbesondere die Leber. Diese ist zuständig für den Alkoholabbau.« Je mehr Alkohol man trinke, desto höher sei das Risiko für verschiedene Lebererkrankungen. »Bereits eine mehrwöchige Alkoholpause ist schon geeignet, damit sich die Leber wieder erholen kann.«
Zudem verbesserten sich das allgemeine Wohlbefinden, die Fitness und Leistungsfähigkeit. »Nach vier Wochen kann sich ein erhöhter Blutdruck senken, das Hautbild verbessert sich und die Lebensenergie nimmt weiter zu. Außerdem hat Alkohol viele Kalorien«, betont die Expertin. Der Verzicht könne also auch beim Abnehmen helfen. »Je länger man keinen Alkohol konsumiert, umso kleiner wird das Bedürfnis, Alkohol zu trinken. Damit wird es leichter, etwas Gutes für die Gesundheit zu tun.«
»Der zeitweilige Verzicht auf Alkohol hilft außerdem auszutesten, ob in Bezug auf Alkohol ein Suchtrisiko besteht. Wem es schwerfällt, auf Alkohol zu verzichten, der profitiert doppelt. Denn dann wird klar, dass ein Abhängigkeitsrisiko besteht.« Wenn man es sich fest vornehme, im Januar kein Alkohol zu trinken und dann scheitere, sei die Gewöhnung an den Konsum bereits so stark, dass man sich professionelle Hilfe suchen solle.