PTA-Forum online
Harnwegsinfektionen

Was tun, wenn’s brennt?

Harnwegsinfektionen sind ein Beratungs-Klassiker in der Apotheke. Das Team ist eine niedrigschwellige Anlaufstelle und berät kompetent, wann und wie eine Selbstmedikation möglich ist.
Nicole Schuster
18.07.2025  15:00 Uhr

Sicher erkennen und abgrenzen

Für das Apothekenteam gehört die Beratung bei Harnwegsinfektionen zum Alltag in der Offizin. Da ist es wichtig, typische Symptome zu kennen. Eine akute, unkomplizierte Blasenentzündung äußert sich in der Regel durch Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, medizinisch als Dysurie bezeichnet. Häufig kommt es zusätzlich zu einem stark erhöhten Harndrang, es können aber jeweils nur kleine Urinmengen abgegeben werden. Dieses Symptom wird als Pollakisurie beschrieben. Viele Betroffene berichten außerdem von dem ständigen Gefühl, die Blase sei nicht vollständig entleert. In manchen Fällen ist der Urin auch rötlich verfärbt. Das kann auf eine Blutbeimengung, also eine Hämaturie, hindeuten.

Bei der Beratung ist es wichtig, mögliche Warnzeichen wie eine Hämaturie zu erkennen, die auf eine komplizierte Infektion oder gar eine Nierenbeteiligung hindeuten. Dazu zählen auch Flankenschmerzen, meist einseitig, sowie Fieber oder Schüttelfrost. Ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl kann ein weiterer Hinweis auf eine aufsteigende Infektion im Sinne einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) sein. In diesen Fällen benötigen Patienten eine ärztliche Behandlung.

Auch ist zu beachten, dass hinter einem veränderten Wasserlassen nicht immer eine Harnwegsinfektion steckt. Einige Beschwerden können auch durch eine überaktive Blase, die sogenannte Reizblase, verursacht werden. Hier stehen häufiger Harndrang und kleine Urinmengen im Vordergrund, ohne dass Entzündungszeichen vorliegen. Auch eine Scheidenentzündung, etwa durch Pilze oder bakterielle Erreger, kann zu Brennen oder Schmerzen im Intimbereich führen. Begleitsymptome wie Juckreiz, Ausfluss oder Rötung liefern hier wichtige Hinweise. Schließlich sollten auch sexuell übertragbare Infektionen, etwa durch Chlamydien oder Gonokokken, als Differenzialdiagnosen bedacht werden. Diese Infektionen verlaufen oft schleichend und sind mit Unterbauchschmerzen, Ausfluss und Symptomen beim Wasserlassen verbunden. Bei Männern ist differenzialdiagnostisch an eine Prostatitis zu denken. Bei ihnen sollte ohnehin bei Harnwegsbeschwerden immer ein Arzt konsultiert werden, ebenso bei Schwangeren und Kindern.

Ein hilfreiches Instrument für einen ersten Hinweis können Urin-Teststreifen sein. Sie erlauben einen schnellen Nachweis von Leukozyten, Nitrit, Eiweiß oder Blut im Urin. Das sind alles indirekte Zeichen einer Infektion. Ein positiver Nitritnachweis spricht stark dafür, dass Nitrit-bildende Bakterien wie E. coli vorliegen, während eine Leukozyturie auf eine Entzündungsreaktion hinweist. Allerdings liefern Teststreifen keine endgültige Diagnose. Ein unauffälliger Befund schließt zudem eine Harnwegsinfektion nicht zuverlässig aus. Das gilt vor allem bei häufigem Wasserlassen, da die Konzentration von Entzündungsmarkern im Urin dadurch verdünnt wird.

Zukünftig könnten verstärkt Point-of-Care-Tests (PoC-Tests) zum Einsatz kommen, die zum Beispiel die quantitative Bestimmung von Entzündungsparametern ermöglichen oder bakterielle Infektionen differenzieren können. Solche Tests bieten erweiterte Möglichkeiten für schnelle erste Hinweise auf eine mögliche Infektion. Dennoch ersetzen auch sie keine ärztliche Diagnostik. Sie können die Beratung unterstützen, aber sie haben auch klare Grenzen in Aussagekraft und Anwendungsbreite.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa