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Schlafrhythmus und Schlafapnoe

Wie Partynächte Atemaussetzer fördern

Wochenenden sollten Erholung pur sein – doch unregelmäßige Schlafzeiten und Alkohol können eine unterschätzte Form nächtlicher Atemaussetzer verstärken. Dafür gibt es jetzt auch einen Fachbegriff: »Soziale Apnoe«.
dpa
18.08.2025  14:00 Uhr

Mal länger aufbleiben, vielleicht ein Glas Wein oder Bier mehr und samstags oder sonntags richtig schön ausschlafen: Für viele gehört das zum Wochenende einfach dazu. Doch genau dieser Lebensrhythmus könnte eine bislang unterschätzte Gesundheitsgefahr bergen. Ein internationales Forschungsteam der Flinders University in Australien warnt vor einer neu identifizierten Form der Schlafstörung – »Social Apnea«, der sozialen Schlafapnoe.

Eine Studie der Wissenschaftler mit Daten von mehr als 70.000 Menschen weltweit zeigt: Die Atemaussetzer, die für die sogenannte obstruktive Schlafapnoe (OSA) typisch sind, treten am Wochenende deutlich häufiger auf als unter der Woche. Vor allem späte Bettzeiten, Alkoholgenuss und unregelmäßige Schlafmuster treiben das Risiko in die Höhe. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift »American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine« veröffentlicht.

Was passiert bei einer Schlafapnoe?

Bei einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) verengen oder verschließen sich die Atemwege im Schlaf wiederholt, wodurch der Schlaf unterbrochen wird. Das kann tagsüber zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen, aber auch schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen.

So erhöht die Störung das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes, Depressionen, Demenz und Verkehrsunfälle. Im schlimmsten Fall droht ein plötzlicher Herztod. Schlafapnoe gilt als weit verbreitete, aber oft unerkannte Volkskrankheit. Weltweit sind schätzungsweise 1 Milliarde Menschen betroffen.

»Schlafapnoe ist schon jetzt ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit, aber unsere Ergebnisse legen nahe, dass ihr wahres Ausmaß bisher unterschätzt wird«, sagte Hauptautorin Lucia Pinilla vom Forschungszentrum FHMRI Sleep Health. »Die meisten klinischen Diagnosetests werden an einem einzigen Abend durchgeführt, normalerweise an einem Wochentag, wodurch der Wochenendeffekt, den wir jetzt als ›soziale Apnoe‹ bezeichnen, nicht berücksichtigt wird.«

Männer stärker betroffen als Frauen

Der direkte Vergleich von Tests an einem Samstag und einem Mittwoch brachte einen klaren Befund: Am Wochenende war das Risiko für eine moderate bis schwere Schlafapnoe um 18 Prozent höher. Wer sich samstags 45 Minuten oder länger zusätzlichen Schlaf gönnte, steigerte das Risiko sogar um 47 Prozent.

Männer sind dabei mit einem Anstieg von 21 Prozent deutlich häufiger betroffen als Frauen (9 Prozent). Unter 60-Jährige litten 24 Prozent häufiger unter der verstärkten Atemstörung, bei den über 60-Jährigen waren es nur 7 Prozent.

»Wir wissen noch nicht genau, warum – aber Alkohol, leichterer Schlaf und weniger konsequente Nutzung von Schlafapnoe-Therapien dürften eine Rolle spielen«, erklärte Co-Autor Danny Eckert. Sicher sei, dass Schlafstudien in einer einzigen Nacht in der Woche nicht ausreichten, um den OSA-Schweregrad bei einer Person klar festzulegen.

Regelmäßiger Rhythmus als Schutz

Gleichzeitig weisen die Forscher darauf hin, dass ihre Studie Grenzen habe: Die Teilnehmer kauften den Schlafsensor freiwillig – vermutlich waren sie gesundheitsbewusster als der Durchschnitt. Männer waren überrepräsentiert, und wichtige Daten zu Lebensstilfaktoren wie Alkohol, Sport, Koffeinkonsum oder Rauchen fehlten.

Um die »soziale Apnoe« zu vermeiden, empfehlen die Experten einen festen Schlafplan – auch am Wochenende. »Versuchen Sie, jeden Tag zur selben Zeit aufzustehen, gehen Sie ins Bett, wenn Sie müde sind und halten Sie Ihre verordnete OSA-Therapie konsequent ein«, rät Eckert. Sieben bis neun Stunden erholsamer Schlaf pro Nacht seien ideal.

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