PTA-Forum online
Moderne Hilfsmittel

Wunden richtig versorgen

Eine moderne Wundversorgung hängt von Art, Tiefe und Lokalisation der Verletzung ab. Feuchte Auflagen verbessern das Ergebnis vor allem bei schlecht heilenden Wunden. Sind sie oberflächlicher Natur, kann man sie auch verschorfen lassen. Bei chronischen Wunden geht es auch immer darum, die Grunderkrankung zu therapieren. Ein Überblick.
Michael van den Heuvel
14.08.2020  16:45 Uhr

Trockene Erstversorgung

Die Wundversorgung orientiert sich primär am Erscheinungsbild: Große, stark blutende oder verschmutzte Wunden müssen immer vom Arzt versorgt werden. Er wird Fremdkörper entfernen und – falls erforderlich – Blutgefäße vernähen. Mit Nähten, Klammern oder Klebstoffen werden die Wundränder dann zusammengezogen. Oft erhalten Patienten prophylaktisch noch eine Tetanusspritze.

Die Wunde selbst wird mit sterilem Mull oder sterilen Vlieskompressen abgedeckt und mit einem Sekundärverband fixiert. Klassische Materialien schützen die betroffene Region nicht nur mechanisch. Sie verhindern, dass Keime eindringen. Gleichzeitig saugen sie Exsudate, die beim Heilungsvorgang entstehen, auf. Im Idealfall durchlaufen Wunden alle Heilungsphasen bis zur Bildung einer Narbe.

Dann wird`s feucht

Das gelingt nicht immer: Schätzungsweise ein bis zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden an schlecht heilenden, chronischen Wunden. Seit den 1960er-Jahren haben feuchthaltende Verbandsstoffe deren Behandlung deutlich verbessert. Das gilt vor allem für Wundheilungsphasen, bei denen Exsudate oder Sekrete entstehen. Hinzu kommt: Im feuchten Milieu bildet sich leichter neues Gewebe. Für diese sogenannte Sekundärheilung gibt es unterschiedliche Materialien:

  • Bei stark nässenden Wunden mit und ohne Infektion eignen sich Alginat-Kompressen . Diese Polysaccharide kommen in Braunalgen vor. Sie quellen mit Feuchtigkeit stark auf, ein Gel entsteht. Damit wird automatisch die natürliche Wundheilung unterstützt. Alginate sind nichts für Brandwunden und sehr trockene und nekrotische Wunden.
  • Hydrokolloid -Wundauflagen bestehen aus Carboxymethylcellulose, Pektin oder Gelatine und einer Polyurethanfolie als Trägerschicht. Zusammen mit Wundsekret bildet sich auch hier ein Gel, das sich in die Wunde hineinlegt. Die Bindungskapazität ist erschöpft, wenn sich äußerlich sichtbar Blasen bilden. Hydrokolloide sind gut für chronische, nicht infizierte Wunden geeignet, aber auch für leichte oberflächliche Schnitt-, Schürf- oder Risswunden.
  • Hydrogele eignen sich, um abgestorbenes, trockenes Gewebe aufzuweichen. Sie enthalten 60 bis 95 Prozent ihres Gewichts an Wasser, das in dreidimensionale Strukturen aus Polyacrylamid oder Polyurethan eingebettet ist. Es gibt sie in verschiedenen Darreichungsformen wie als transparente Kompresse mit oder ohne Fixierband oder als Gel, das in tiefere Wunden eingebracht werden kann und dort die Aufweichung von abgestorbenem Gewebe bewirkt. Zur Versorgung stark nässender oder blutender Wunden genauso wie bei infizierten Verletzungen dürfen sie nicht verwendet werden.
  • Mit Superabsorbern arbeitet man in der Wundreinigung. Polyacrylatpartikel nehmen große Exsudatmengen auf und bilden ein großvolumiges Gel, das auch Schmutzpartikel und Erreger aufnimmt. Superabsorber sind in Kombination mit Spüllösungen die Mittel der Wahl bei Wunden mit schlechter Heilungstendenz oder nach Hauttransplantationen.
  • Nässt die Wunde extrem stark, entscheiden sich Ärzte oft für hydropolymorphe Schaumstoffkompressen oder -verbände . Sie bestehen aus einer durchlässigen Folie aus Polyurethan, die Wundsekret passieren lässt. Dahinter befindet sich Polyurethanschaum, um Flüssigkeit aufzunehmen. Die Kapazität ist vergleichsweise groß. Aufgrund ihrer Wasserdampf- und Sauerstoffdurchlässigkeit gewährleisten sie ein ideales feuchtes Wundmilieu.
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa