Wunden richtig versorgen |
Die Wundversorgung orientiert sich primär am Erscheinungsbild: Große, stark blutende oder verschmutzte Wunden müssen immer vom Arzt versorgt werden. Er wird Fremdkörper entfernen und – falls erforderlich – Blutgefäße vernähen. Mit Nähten, Klammern oder Klebstoffen werden die Wundränder dann zusammengezogen. Oft erhalten Patienten prophylaktisch noch eine Tetanusspritze.
Die Wunde selbst wird mit sterilem Mull oder sterilen Vlieskompressen abgedeckt und mit einem Sekundärverband fixiert. Klassische Materialien schützen die betroffene Region nicht nur mechanisch. Sie verhindern, dass Keime eindringen. Gleichzeitig saugen sie Exsudate, die beim Heilungsvorgang entstehen, auf. Im Idealfall durchlaufen Wunden alle Heilungsphasen bis zur Bildung einer Narbe.
Beim Verbandswechsel ist äußerste Sorgfalt geboten, um das Granulationsgewebe nicht zu beschädigen. / Foto: Shutterstock/Sherry Yates Young
Das gelingt nicht immer: Schätzungsweise ein bis zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden an schlecht heilenden, chronischen Wunden. Seit den 1960er-Jahren haben feuchthaltende Verbandsstoffe deren Behandlung deutlich verbessert. Das gilt vor allem für Wundheilungsphasen, bei denen Exsudate oder Sekrete entstehen. Hinzu kommt: Im feuchten Milieu bildet sich leichter neues Gewebe. Für diese sogenannte Sekundärheilung gibt es unterschiedliche Materialien: