Wunden richtig versorgen |
Schlecht heilende Wunden sind nicht nur ein Thema älterer Menschen. Kinder sind besonders gefährdet, Verbrennungen und Verbrühungen zu erleiden. Jährlich werden mehr als 30.000 kleine Patienten in Deutschland aufgrund thermischer Schädigungen der Haut ärztlich behandelt.
Knapp 6000 von ihnen sind so schwer verletzt, dass sie stationär therapiert werden. Das liegt einerseits am hohen Unfallrisiko, andererseits aber auch an ihrer vergleichsweise noch dünnen und empfindlicheren Haut.
Ärzte teilen Verbrennungen und Verbrühungen anhand des Schweregrads ein:
Kleine, leichtere Verbrennungen sollten sofort für 20 Minuten mit Leitungswasser gekühlt werden. Bei schwerwiegenden Verbrennungen ist nach der Abdeckung mit sterilen Materialien sofort ein Arzt zu Rate zu ziehen, gegebenenfalls sogar ein Notarzt. In dieser Phase sind jegliche Medikamente wie Brandsalben auf der Wunde tabu.
Sollten Patienten aufgrund der Hitze und der Rauchgase bei einem Brand ein Inhalationstrauma erlitten haben, werden Beta-2-Sympathomimetika zur Erweiterung der Bronchien gegeben. Und bei großflächigen Verbrennungen erhalten Patienten Infusionen wie Ringer-Acetat-Lösung. In der Klinik selbst versuchen Chirurgen, verbranntes Gewebe möglichst schnell zu entfernen. Es wirkt nicht nur als Eintrittspforte für Mikroorganismen, sondern erhöht auch das Risiko für Sepsis und Multiorganversagen. Bald darauf erhalten Patienten parenteral oder enteral hochkalorische Nahrung. Ihr Grundumsatz ist deutlich erhöht
Nach dieser Akutphase erhalten Patienten Hauttransplantationen, um Wunden zu decken. Gewebe wird am Oberschenkel oder an sonstigen, von Kleidung bedeckten Stellen entnommen. Man unterschiedet die Transplantation von Vollhaut, also Epidermis und Dermis, von der Spalthaut-Transplantation, bei der nur die Dermis übertragen wird. Um Nekrosen zu verhindern, verbinden Operateure Blutgefäße mikrochirurgisch. Die Entnahmestelle selbst wird wie eine Schürfwunde versorgt und heilt meistens gut ab.