Der feine Unterschied beim Abnehmen |
Beim Abnehmen haben Männer die Nase vorn. Ihnen fällt es deutlich leichter als Frauen, ein paar Pfunde abzuspecken. / Foto: Getty Images/Martinns
»Wenn mein Mann etwas isst, nehme ich allein schon beim Zusehen zu, er allerdings nicht.« Das geht gefühlt wohl vielen Frauen so. Nach Schlemmereien an den Festtagen oder nach Urlauben fällt das weibliche Kiloplus meist höher aus als bei Männern, auch wenn beide ähnlich gegessen und getrunken haben. Geht es dann ans Abspecken, müssen sich die meisten Frauen auch wesentlich länger und intensiver abmühen als Männer.
Essen und trinken eine Frau und ein Mann mit gleichem Körpergewicht beispielsweise zwei Wochen lang exakt gleich und bewegen sich ähnlich, hat der Mann auf der Waage meist die Nase vorn. Männer können in der Regel auch leichter und schneller in einem festgelegten Zeitraum abnehmen. Eine ungerechte Sache. Woher kommt das? Und lässt sich daran überhaupt etwas ändern?
Männer und Frauen haben oft typische, genderspezifische Verhaltensweisen inne, so auch beim Essen und Trinken. Fakt ist, dass Frauen von Natur aus weniger Muskelmasse und dafür eine höhere Körperfettmasse haben. Der Grundumsatz pro Stunde beträgt bei normalgewichtigen Frauen 0,9 kcal/kg Körpergewicht. Bei einem Gewicht von 70 kg verbraucht eine Frau in Ruhe also 63 kcal/Stunde. Männer verbrauchen mit 1 kcal/kg Körpergewicht/Stunde etwas mehr, ein 70 kg schwerer Mann verbraucht also 70 kcal pro Stunde. Bei gleichem Gewicht können Männer also generell etwas mehr essen, ohne dabei zuzunehmen. Frauen müssen sich mit der per se niedrigeren Kalorienmenge zufriedengeben. Ist der Mann, neben dem gleichen Körpergewicht, dann auch noch größer als die Frau, steigt sein Energiebedarf noch einmal. Statistisch gesehen können Männer tagtäglich mehr als 500 kcal mehr essen als Frauen, ohne nennenswert an Gewicht zuzulegen.
Im Durchschnitt verbraucht ein Mann im Alter von 25 bis 51 Jahren etwa 2900 kcal täglich. Bei Frauen in der gleichen Altersgruppe sind es nur 2300 kcal am Tag. Gleichzeitig benötigen Frauen relativ gesehen mehr Vitamine und Mineralstoffe. Praktisch lautet die Empfehlung also, dass Frauen nährstoffdichter essen sollten. Was so viel bedeutet, dass sie weniger Kalorien essen, dafür aber die gleiche oder teils leicht erhöhte Menge an Vitaminen und Mineralien aufnehmen sollen.
Wer sich im Alltag wenig bewegt und/oder kaum Sport treibt, kann dann recht schnell zunehmen. Bewegung hilft dabei, Kalorien und damit Energie zu verbrennen. Ebenfalls spielt das Alter eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Übergewicht. Im Zuge der Wechseljahre sinkt der tägliche Kalorienbedarf von Frauen. Möchte eine Frau, etwa ab 50 aufwärts, ihr gesundes Gewicht so gut es geht halten, empfehlen Ernährungsexperten eine tägliche Reduktion der Energiemenge um rund 400 kcal.