Die ganze Welt sucht den Corona-Impfstoff |
Theo Dingermann |
11.12.2020 16:00 Uhr |
Allerdings stellt sich die Verteilungsfrage nicht nur national. Wer verantwortungsvoll denkt, muss sich fragen, wie der knappe Impfstoff auf der ganzen Welt gerecht verteilt werden kann.
Wir, die wir in einem reichen Land mit einem funktionierenden Gesundheitssystem leben, befinden uns mit Blick auf den Impfstoff in einer grundlegend privilegierten Lage verglichen mit den Bewohnern armer Länder, deren Leben es aber ebenso zu schützen gilt. Daher haben wir es jetzt mit einer klassischen Situation der Knappheit zu tun, die zwingt, darüber nachzudenken, wie sich ein knappes Gut global gerecht verteilen lässt und wer zuerst geimpft wird. Denn den Impfstoff, ist er denn mal zugelassen, wird es auch in absehbarer Zeit nicht in ausreichenden Mengen geben, um die ganze Welt sofort zu impfen, da die Produktionskapazitäten nicht ausreichen.
So müssen die Werte identifiziert werden, auf die es bei diesem besonderen Problem der Verteilungsgerechtigkeit global ankommt. Experten nennen hier vornehmlich drei Werte:
Zudem ist zu berücksichtigen, dass der Schaden, der durch SARS-CoV-2 und Covid-19 angerichtet werden kann, auch unterschiedlich sein kann.
Die Suche nach einer weltweiten gerechten Verteilung muss durch die Prinzipien der Ethik geleitet werden. Das ist leichter gesagt als getan, denn Menschen in Krisensituationen denken nicht immer ethisch. Daher ist es so wichtig, sehr schnell ethische Kriterien zu benennen, damit Gesellschaften und Staaten abwägen können.
Ein solcher Abwägungsprozess erfolgt gerade auf der ganzen Welt. Überall wird derzeit nach Orientierungen in der Impfstoffverteilung gefragt. Endgültige Lösungen sind jedoch noch nicht gefunden.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.