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Halbfeste Zubereitungen

Die Grundlage macht’s

Die schnelle Herstellung von individuellen Arzneimitteln ist nach wie vor eine Stärke der Vor-Ort-Apotheke. Halbfeste Zubereitungen nehmen dabei den weitaus größten Anteil an Rezepturen ein. PTA sind Profis im Mischen und Rühren, eine Auffrischung der Theorie kann trotzdem nicht schaden.
Michelle Haß
21.05.2021  15:00 Uhr

Salben, Cremes und Gele: Klassiker wie diese stehen im Rezepturalltag besonders häufig auf der Tagesordnung. Aber auch seltenere Vertreter wie Pasten, Lotionen und Schäume kommen hin und wieder vor. Sie alle zählen zu den sogenannten halbfesten Zubereitungen und sind in der Regel zur Anwendung auf der Haut oder den Schleimhäuten wie der Nase oder auch am Auge bestimmt.

Definitionsgemäß bestehen halbfeste Zubereitungen aus einer einfach oder mehrfach zusammengesetzten Grundlage, in denen ein Wirkstoff eingearbeitet sein kann. Aber auch schon ohne Wirkstoff, das heißt die Grundlage allein, kann eine Wirkung hervorrufen und beispielswiese den Hydratationszustand der Haut verändern und so pflegend wirken. Es gilt das Motto: »Die Grundlage macht’s!«

Die systematische Einteilung der halbfesten Zubereitungen beziehungsweise der Grundlagen ist in der Praxis nicht immer eindeutig, und vor allem industriell hergestellte Zubereitungen tragen die Bezeichnungen Salbe und Creme oft nicht korrekt. So handelt es sich beispielsweise bei der Glucocorticoid-haltigen Dermatop® Salbe aus galenischer Sicht um eine Creme. PTA und Apotheker sollten sich am besten an den Definitionen des Europäischen Arzneibuchs (Ph. Eur.) in der Monographie »Halbfeste Zubereitungen« (siehe Grafik) orientieren. Bei der Einteilung spielen lipophile, das heißt fettliebende, beziehungsweise hydrophile, also wasserliebende Eigenschaften sowie die Frage, ob es sich um ein einphasiges oder mehrphasiges System handelt, eine entscheidende Rolle.

Mit oder ohne Wasser

Salben sind nach Definition des Ph. Eur. einphasige wasserfeie Grundlagen. Abhängig davon, wie viel Wasser die Salbengrundlage aufnehmen kann, unterscheidet das Arzneibuch zwischen hydrophoben und hydrophilen Salben. Letztere bestehen üblicherweise aus Macrogolen, auch Polyethylenglykole genannt, und lassen sich mit Wasser mischen. Eine Besonderheit stellen wasseraufnehmende Salben dar. Sie bestehen in der Regel aus Grundlagen der hydrophoben Salben plus ein oder mehrere Emulgatoren. Dadurch können sie größere Mengen Wasser aufnehmen, weshalb sie häufig auch als Absorptionsgrundlagen bezeichnet werden. Durch Einarbeiten von Wasser erhält man je nach Art des Emulgators eine lipophile (W/O) beziehungsweise eine hydrophile (O/W) Creme.

Cremes sind somit mehrphasige wasserhaltige Systeme. In der Rezepturpraxis werden sie durch Aufschmelzen der wasseraufnehmenden Salbengrundlagen bei 60 bis 70 °C und der anschließenden Einarbeitung der Wasserphase mit ähnlicher Temperatur hergestellt. Aus Stabilitäts- und Konsistenzgründen sollten Cremegrundlagen bei ihrer Herstellung stets bis zum Erkalten gerührt werden, damit sich ein feinstrukturiertes Gerüst zwischen den Phasen und keine grobkristallinen Bereiche ausbilden.

Aufgrund ihres Wassergehalts sind sie je nach Phasenlage anfällig für mikrobiellen Verfall - lipophile Cremes etwas weniger, da die wässrige Phase in der Fettphase dispergiert vorliegt und Mikroorganismen es somit schwer haben, diese zu befallen. Im Gegensatz dazu sollten hydrophile Cremes in jedem Fall ausreichend geschützt werden, weshalb ihnen häufig Konservierungsmittel zugesetzt werden. Typische Vertreter in halbfesten Zubereitungen sind p-Hydroxybenzoesäureester (PHB-Ester) und Sorbinsäure. Letztere wird in der Regel als Kaliumsorbat eingearbeitet und der zur Wirkung erforderliche saure pH-Wert mit Zitronensäure eingestellt.

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