LOVE – die Formel für gute Gespräche |
Isabel Weinert |
05.04.2024 15:00 Uhr |
Nun gesellt sich zur liebevollen Grundhaltung und zur Offenheit gegenüber dem Kunden das V, das für die Versiertheit der PTA steht, also für ihre Kompetenz und ihr Können. Denn jetzt geht es rund um die Beratung. Sie beginnt mit den richtigen Fragen. Auch hier signalisieren eine offene, zugewandte Körperhaltung und Blickkontakt echtes Interesse. Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hat in einem Leitfaden zur Beratung unter anderem wichtige, dem Kunden zu stellende Fragen und Inhalte zusammengefasst.
Danach gehört die Klärung folgender Fragen bei der Abgabe eines verschriebenen Arzneimittels auf jeden Fall dazu:
Im Rahmen der Selbstmedikation nennt die ABDA folgende zu stellende/zu bedenkende Fragen:
Dieser »Goldstandard« geht PTA und Apotheker am besten in Fleisch und Blut über. Wenn PTA/Apotheker etwas erklären, dann können sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sie von Kunden verstanden werden, steigern, indem Sie sich kurz und klar fassen. Ausschweifende Pharmakodynamik und -kinetik sind fehl am Platze, ebenso Fremdworte, die einer ausführlicheren Erklärung bedürfen.
In der Selbstmedikation sollte man dem Fragenden möglichst nicht mehr als zwei Präparate vorstellen. Was darüber hinausgeht, überfordert oft das Entscheidungsvermögen. Bei der Wahl der Produkte können PTA – vor dem Hintergrund der fachlichen Auswahl – auch vorstellen, womit sie selbst und andere bereits gute Erfahrungen gemacht haben.
Bei alternativen Verfahren und Präparaten aus dem Internet sollten sich PTA mit Empfehlungen eher zurückhalten. Die Apotheke ist der Ort pharmazeutischen Wissens. Hierher kommen Menschen, wenn sie Expertise wollen – und möglichst keine halbseidenen Informationen. Seriöse Beratung bedeutet darüber hinaus, Zusatzverkäufe nach ihrem Sinn abzuwägen. Das ist aber eine Selbstverständlichkeit.
Auch unter Apothekenkunden finden sie sich – diejenigen Menschen, die Verschwörungstheorien anhaften. PTA und Apotheker müssen sich also immer wieder mit weit mehr als pharmazeutischen Themen befassen. In Apothekenkunden spiegelt sich die Gesellschaft mit all ihren Problemen. Der Umgang mit Verschwörungstheoretikern ist eine besondere Herausforderung.
Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg rät: »Hat sich der Glaube an Verschwörungstheorien bei einer Person erst einmal verfestigt, ist es in der Regel schwieriger einzuschreiten. Insbesondere wenn es sich bei den Verschwörungstheorien um identitätsstiftende Überzeugungen handelt, sind Personen häufig in der Lage, diverse Gegenargumente in ihren Verschwörungsglauben zu integrieren. Dennoch sind Bestrebungen, Verschwörungstheorien zu widerlegen, keinesfalls zwecklos … «.
Das Medienzentrum nennt als mögliche Strategien unter anderen die folgenden drei: