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Die »Big Four« bei Herzinsuffizienz

Wenn das Herz an Kraft verliert, gilt es, schnell zu handeln. Eine frühzeitige Therapie kann die Lebensqualität und Prognose der Patienten deutlich verbessern. Doch viele Betroffene nehmen erste Anzeichen nicht ernst oder schieben die Beschwerden auf das Alter. Auch im Hinblick auf eine adäquate Medikation gibt es noch viel Luft nach oben.
AutorKontaktBarbara Döring
Datum 15.03.2024  15:00 Uhr

Ständig kurzatmig und schnell müde, schon kleine Anstrengungen wie Treppensteigen sind kräfteraubend und müssen immer wieder unterbrochen werden – die Zeichen einer Herzschwäche beginnen meist schleichend und werden oft nicht als krankheitswertig wahrgenommen. Doch unbehandelt schreitet eine Herzschwäche weiter voran und schränkt die Leistungsfähigkeit der Betroffenen zunehmend ein.

Dabei geht es nicht um ein Randphänomen: »Herzinsuffizienz ist ein globales Problem mit 64 Millionen Patienten weltweit«, sagt Dr. Amr Abdin, Oberarzt an der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum des Saarlandes, im Gespräch mit PTA-Forum. In Deutschland sind bis zu vier Millionen Menschen betroffen. Die meisten sind über 70 Jahre alt. »Das Hauptproblem ist die hohe Sterblichkeit, die nach fünf Jahren Krankheitsdauer 50 Prozent betragen kann«, weiß der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie. Deshalb sei es so wichtig, die Patienten optimal und frühzeitig zu behandeln.

Eine Herzschwäche ist keine eigenständige Erkrankung, sondern meist die Folge einer anderen Herzkrankheit. »In 60 Prozent der Fälle ist eine koronare Herzkrankheit (KHK) die Ursache«, sagt Abdin. Aufgrund der verengten Gefäße wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Auch ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann durch die ständige Druckbelastung den Herzmuskel schwächen. Geht bei einem schweren Herzinfarkt viel Gewebe zugrunde, droht ebenfalls eine Herzschwäche. Schließlich können Herzrhythmusstörungen, ein Diabetes, geschädigte Herzklappen, Alkoholmissbrauch und Rauchen auf Dauer den Herzmuskel schwächen. Bei jungen Patienten muss auch eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) als Ursache in Betracht gezogen werden, zum Beispiel als Folge eines übergangenen Infekts.

Erschöpfung und Luftnot

Schnelle Erschöpfung und Luftnot bei Belastung stehen am Anfang der Erkrankung. Später ist der Herzmuskel auch leichten Anstrengungen nicht mehr gewachsen. Dann bestehen die Beschwerden schon beim normalen Laufen oder sogar im Liegen. Ein typisches Zeichen, dass etwas mit dem Herzen nicht stimmt, sind auch plötzlich dicker werdende Knöchel oder Beine. Denn wird das Blut nicht kräftig genug durch den Körper gepumpt, sammelt sich vermehrt Flüssigkeit im Gewebe und es entstehen Ödeme: Drückt man auf die Haut, bleibt eine Delle zurück.

Das Wasser sammelt sich vor allem tagsüber, wenn Patienten lange gestanden oder gesessen haben. Nachts im Liegen verteilt sich die Flüssigkeit wieder im Körper und wird von den Nieren besser ausgeschieden. Mehrere Toilettengänge in der Nacht sind deshalb nicht selten. All die Beschwerden werden von Betroffenen oft lange Zeit nicht ernst genommen oder auf das Alter geschoben. »Viele Patienten gehen zum Arzt oder kommen in die Klinik, wenn die Hauptsymptome Atemnot und Schwellungen der Knöchel oder Beine seit Wochen oder Monaten schlechter geworden sind«, sagt Abdin.

Bei Verdacht auf eine Herzinsuffizienz wird der Arzt zunächst anhand der Beschwerden und einer körperlichen Untersuchung die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung abschätzen: Sind die Knöchel dick, gibt es Geräusche in der Lunge, die auf eine Wasseransammlung hinweisen, sind die Venen am Hals gestaut? Erhärtet sich der Verdacht, lassen sich mithilfe eines EKG typische Veränderungen wie Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern oder Durchblutungsstörungen darstellen.

Zudem gibt es einen Marker im Blut als weiteren Baustein der Diagnose: »Ist die Wahrscheinlichkeit einer Herzinsuffizienz hoch, bestimmen wir den NT-pro-BNP-Wert im Blut«, sagt Abdin. NT-pro-BNP (B-type natriuretic peptide) sind Eiweiße, die die Herzmuskelzellen bilden, wenn das Herz unter Druck steht. Sie sollen durch ihre diuretische und blutdrucksenkende Wirkung den Herzmuskel entlasten. Die Höhe des NT-pro-BNP-Werts gibt Auskunft darüber, ob und in welchem Ausmaß eine Herzschwäche vorliegt. Ein Wert über 125 pg/ml macht die Diagnose wahrscheinlich.

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