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Allergie

Ein Fehler im Immunsystem

Allergien können die Lebensqualität von Betroffenen stark beeinträchtigen. Ein gutes Behandlungsschema lindert Symptome und verhindert das Fortschreiten der Erkrankung. Um jedoch die richtige Gewichtung zwischen Allergenkarenz, Medikamenten und spezifischer Immuntherapie finden zu können, ist es notwendig, möglichst viele Informationen über das auslösende Allergen zu haben.
AutorKontaktCarina Steyer
Datum 18.03.2022  15:00 Uhr

Auf Spurensuche

Allergieauslösern auf die Spur zu kommen und sie eindeutig zu identifizieren, ist nicht einfach. Allergologen sind auf möglichst genaue Informationen zum Auftreten von Beschwerden und Hinweise zu möglichen Zusammenhängen angewiesen. Oft sind auch Symptomverläufe oder Symptome, die bereits vor Jahren aufgetreten sind, sowie Allergien bei nahen Verwandten von Interesse. Um möglichst viele Angaben beim Arztbesuch parat zu haben, können sich Patienten gezielt vorbereiten. Der Allergieinformationsdienst stellt zum Beispiel Vordrucke für Checklisten und Tagebücher zur Verfügung, die Medizinische Universität Wien bietet in Kooperation mit internationalen Pollenwarndiensten ein Online-Pollentagebuch an, in dem Beschwerden mit der täglichen Pollenbelastung verglichen werden können (siehe Kasten).

Sind der Allergietyp und mögliche Allergene eingegrenzt, geht es ans Testen. Der Arzt startet meist mit einem Hauttest. Der Pricktest eignet sich für die Abklärung von Soforttyp-Allergien. Dafür werden kleine Tropfen von Allergenlösungen auf den Unterarm oder Rücken aufgetragen und mit einer Nadel durch den Tropfen in die Haut gestochen. Das Ergebnis ist bereits nach 15 bis 20 Minuten ablesbar. Bilden sich um die Einstichstelle eine juckende Quaddel und eine Rötung aus, reagiert die Testperson auf das Allergen. Die Größe der Quaddel entspricht dabei dem Ausmaß der Allergiebereitschaft. Ab 3 mm Durchmesser sprechen Allergologen von einer Sensibilisierung. Eine Allergie liegt jedoch erst vor, wenn unabhängig vom Test allergische Beschwerden bestehen.

Besteht der Verdacht auf eine Kontaktallergie (Spättyp-Allergie), ist ein Epikutantest das Mittel der Wahl. Hier sind die Testsubstanzen in ein Pflaster eingelassen, das auf den Rücken des Patienten geklebt wird. Da Kontaktallergien besonders häufig im beruflichen Kontext auftreten, werden neben Testreihen mit häufigen Allergenen speziell abgestimmte Testreihen zum Beispiel mit gängigen Stoffen aus dem Baugewerbe, dem medizinischen Bereich oder dem Friseurhandwerk aufgeklebt. Diese werden von der Deutschen Kontaktallergie-Gruppe (DKG) in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) festgelegt und regelmäßig adaptiert.

Bis sich bei Spättyp-Allergien Symptome zeigen, können bis zu 72 Stunden, manchmal auch mehr vergehen. Epikutantests werden deshalb in zwei Schritten ausgewertet. Bei Abnahme der Pflaster, ein bis zwei Tage nach dem Aufkleben, wird ein Zwischenergebnis vermerkt. Weitere ein bis zwei Tage später erfolgt die Endablesung. Noch länger dauert es beim Photo-Patch-Test. Hierbei handelt es sich um eine Sonderform des Epikutantests, mit der Kontaktallergien abgeklärt werden, die durch die Einwirkung von UV-Licht entstehen. Eine erste Ablesung erfolgt nach zwei bis fünf Tagen, eine zweite findet nach weiteren sieben Tagen statt.

Für die Abklärung von Soforttyp-Reaktionen steht Allergologen ein weiteres Diagnosemittel zur Verfügung: die Bestimmung der Gesamtmenge an IgE und die Menge an IgE-Antikörpern, gegen die verdächtigten Allergene beziehungsweise Allergenkomponenten. In der Diagnostik dient der Bluttest der Bestätigung oder Ergänzung des Pricktests, kann den Hauttest aber auch ersetzen, wenn dieser nicht durchführbar ist. Das Ergebnis ist ähnlich zu deuten wie das des Hauttests: Ein positiver Nachweis zeigt eine Sensibilisierung an, eine Allergie ergibt sich erst aus dem Auftreten entsprechender Symptome.

Auch für die Therapie von Allergien haben Bluttests eine wichtige Bedeutung. Sie ermöglichen es, eine Allergie von einer Kreuzreaktion zu unterscheiden, die Allergenvermeidung zu spezifizieren und das Risiko für eine anaphylaktische Reaktion abzuschätzen. Zudem kann bereits im Vorhinein geklärt werden, ob eine spezifische Immuntherapie (SIT) in Frage kommt und mit einer gezielteren Zusammensetzung der Allergenextrakte der Therapieerfolg erhöht werden.

Fallen Haut- und Bluttests ergebnislos oder nicht eindeutig aus, kann ein Provokationstest Klärung bringen. Er ist durchführbar bei Atemwegs-, Nahrungsmittel- und Medikamentenallergien vom Soforttyp und kann helfen, nicht-allergische Überempfindlichkeitsreaktionen von einer Allergie abzugrenzen. Provokationstests werden häufig mit Inhalationsallergenen an der Nasenschleimhaut oder der Bindehaut durchgeführt. Bei Nahrungsmittelallergien ist zunächst das Einhalten einer strengen Diät mit Allergenkarenz notwendig, um anschließend eine gezielte Provokation unter klinischer Kontrolle vornehmen zu können. Eine Insektenstich-Provokation wird ausschließlich im Rahmen einer SIT zur Erfolgskontrolle durchgeführt.

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