Gegen den Sauerstoff-Mangel |
Reichen all diese Behandlungsmaßnahmen nicht aus, kommt für manche schwer kranke COPD-Patienten auch ein operativer Eingriff in Betracht. Bei der sogenannten Bullektomie entfernt der Chirurg funktionslose Lungenblasen, die sich in Folge eines Lungenemphysems gebildet haben und die Atmung behindern. Ein anderes Verfahren ist die endoskopische Lungenvolumenreduktion – die Verkleinerung der überblähten Lungen, um ihre Funktion zu verbessern. Als letzte Behandlungsmöglichkeit bleibt bei manchen Patienten nur eine Lungentransplantation.
Um das Fortschreiten der COPD zu verlangsamen und Folgeschäden zu vermeiden, ist eine frühzeitige und konsequente Arzneimitteltherapie unerlässlich. Das alleine reicht aber nicht aus. Fast noch mehr als bei anderen chronischen Erkrankungen trägt die aktive Mitarbeit des Patienten entscheidend zum Behandlungserfolg bei. Dabei kann ihn das Apothekenteam beratend und motivierend unterstützen.
Von maßgeblicher Bedeutung ist insbesondere der Verzicht aufs Rauchen: Tabakkonsum ist nicht nur der Krankheitsverursacher Nummer eins, er verstärkt auch die Beschwerden und beschleunigt das Fortschreiten der Erkrankung. Wer es schafft, nach der COPD-Diagnose mit dem Rauchen aufzuhören, profitiert in mehrfacher Hinsicht. Er oder sie erleidet seltener Exazerbationen, muss nicht so häufig ins Krankenhaus, braucht weniger Medikamente und lebt durchschnittlich fünf bis zehn Jahre länger.
Bei der Tabakentwöhnung können Nikotinersatzprodukte aus der Apotheke nachweislich helfen. Eine Alternative zu OTC-Nikotinersatzprodukten sind die verschreibungspflichtigen Medikamente Vareniclin (Champix®) oder Bupropion (Zyban®). Sie lindern Entzugserscheinungen und das Verlangen nach Zigaretten. Mögliche Nebenwirkungen sind bei Vareniclin Übelkeit und Schlafstörungen, bei Bupropion auch Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Mundtrockenheit. Aufgrund von Studiendaten nicht sicher auszuschließen ist darüber hinaus, dass das Amphetamin Bupropion auch neuropsychiatrische Symptome wie depressive Stimmung oder Angstzustände hervorrufen kann.
Die besten Erfolge bei der Tabakentwöhnung zeigte die Kombination einer verhaltenstherapeutischen Behandlung mit pharmakologischen Maßnahmen. Ob der Umstieg auf nikotinfreie E-Zigaretten für COPD-Patienten einen gesundheitlichen Vorteil bringt, ist bisher nicht nachgewiesen: Sie gelten zwar als weniger schädliche Alternative zu konventionellen Zigaretten, enthalten aber potenziell gefährliche Chemikalien, die ebenfalls die Atemwege reizen können.