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Schmerz- und stressfrei

Kindern die Angst vorm Impfen nehmen

Die ersten Impfungen sind bei Kind und Eltern mit einiger Aufregung verbunden. Damit die Impf-Erfahrungen positiv in Erinnerung bleiben, gilt es, möglichst stress- und schmerzfrei zu impfen. Wie das geht, hat PTA-Forum den Kinder- und Jugendarzt Dr. Ulrich Enzel aus Heilbronn gefragt.
Elke Wolf
17.11.2020  10:30 Uhr

Schmerzpflaster oder Süßes lindert Schmerzen

Die PTA kann vorbereitend auch über die mögliche Anwendung schmerzlindernder Verfahren aufklären. So kommt bei Neugeborenen das Nuckeln an einem Schnuller oder Stillen (außer bei Rotaviren-Schluckimpfung) ebenso in Betracht wie die Applikation einer 25%igen Glucoselösung oder einer anderen süßen Flüssigkeit etwa 10 Minuten vor der Impfung. »Durch das Anfluten des Zuckers wird das Schmerzzentrum herunterreguliert. Auch die STIKO empfiehlt dieses Verfahren ausdrücklich. Sein schmerzreduzierender Effekt ist in großen Studien nachgewiesen«, erklärt der Pädiater.

Da Rotavirus(RV)-Impfstoffe Saccharose enthalten, sollte bei mehreren Impfungen an einem Termin eine geplante RV-Impfung zuerst gegeben werden. »Dabei nutzt man den Zucker-Effekt aus, auch für die folgenden Impfungen. Das Gehirn ist in der Erwartung: Alles ist süß, alles ist wunderbar. Und die Impfung wird als weniger schmerzhaft empfunden. Mit diesem Wissen kann die PTA punkten.«

Sind Kinder sehr schmerzempfindlich, können Lidocain-haltige Schmerzpflaster oder -cremes zwischen dem vierten Lebensmonat und dem zwölften Lebensjahr zum Einsatz kommen. Dies sei auch für Jugendliche und Erwachsene mit ausgeprägter Angst vor der Injektion ein probates Mittel, um Ängste zu minimieren, so die Impfexperten aus Berlin. Von einer oralen oder rektalen Analgetika-Gabe vor oder während der Impfung raten die Impfexperten aus Berlin ausdrücklich ab.

Allerdings müssen sowohl Pflaster als auch Cremes 30 bis 60 Minuten vor der Injektion appliziert werden, damit der lokalanästhetische Effekt zum Tragen kommt. Das bedarf einer gewissen Planung; die Arzneimittel müssen vorher von den Eltern in der Apotheke erworben werden. Möglich ist auch die Verwendung eines Eissprays, den der impfende Arzt in der Regel selbst zum Beispiel mit einem »dann tut das Impfen noch weniger weh« appliziert. Im Anschluss kann nach entsprechender Desinfektion sofort geimpft werden.

Ablenkung von Arznei und Injektion

Bei kleineren Kindern bis zu sechs Jahren sind laut Enzel Ablenkungsmanöver ein geeignetes Mittel, um den Piks möglichst angenehm erleben zu lassen. Durch Drücken der Hand von Mutter und Vater, durch Aufblasen eines Ballons oder Seifenblasen oder Spielzeuge wird die Aufmerksamkeit der Kleinen in eine andere Richtung gelenkt. Enzel hat noch einen anderen Trick: »Ich fordere das Kind auf, so laut zu schreien, wie es nur kann. Währenddessen impfe ich. Manche schauen mich auch verdutzt an und glauben mir die Schrei-Aufforderung nicht. Ich frage dann: ›Was, lauter schreien kannst du nicht?‹ und damit ist das Kind während der kurzen Impfzeit meist maximal abgelenkt.«

Beim schmerzarmen Impfen kommt es auch auf die Nadellänge an. Bei Säuglingen unter zwei Monaten empfiehlt sich eine Länge von 15 mm, bei Kleinkindern 25 mm und bei Jugendlichen und Erwachsenen 25 bis 50 mm. Angenehm ist weiter, dass bei intramuskulären Impfungen auf eine Aspiration verzichtet werden kann. Das Impfen kann so noch rascher vorbeigehen. Werden mehrere Injektionen zum gleichen Zeitpunkt verabreicht, sollte die schmerzhafteste Injektion zuletzt injiziert werden.

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