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Antikörper gegen GPP

Spesolimab im Handel

Die Firma Boehringer Ingelheim hat das Präparat Spevigo® auf den deutschen Markt gebracht. Darin enthalten ist der neue Antikörper Spesolimab. Es ist hierzulande die erste zugelassene Behandlung, die direkt auf den bei der generalisierten pustulösen Psoriasis (GPP) relevanten Interleukin-36-Signalweg abzielt und diesen hemmt.
Sven Siebenand
09.02.2023  14:00 Uhr

GPP ist eine heterogene und potenziell lebensbedrohliche neutrophile Hauterkrankung, die sich klinisch von der Plaque-Psoriasis/Psoriasis vulgaris unterscheidet. Sie entsteht durch Ansammlungen von neutrophilen Granulozyten in der Haut, wodurch sich am ganzen Körper schmerzhafte, sterile Pusteln bilden. In einigen Fällen verläuft die Krankheit rezidivierend mit unregelmäßig wiederkehrenden Schüben, während sie bei anderen Betroffenen in einer persistierenden Form auftritt. Der Schweregrad der Schübe kann variieren. Wenn sie unbehandelt bleiben, können sie jedoch aufgrund von Komplikationen wie Sepsis und Multisystem-Organversagen lebensbedrohlich sein. In Deutschland geht man von 500 bis 1500 Betroffenen aus. GPP wird manchmal auch als Zumbusch-Psoriasis bezeichnet.

Der Antikörper Spesolimab hemmt die Aktivierung des Interleukin-36-Rezeptors, einen Signalweg des Immunsystems, der nachweislich an der Pathogenese verschiedener Autoimmunerkrankungen beteiligt ist, darunter auch die GPP. Die Bindung von Spesolimab an den Rezeptor verhindert seine Aktivierung durch seine Liganden (Interleukin-36 α, β und γ) und die nachgeschaltete Aktivierung proentzündlicher Signalwege.

GPP-Monotherapie

Zugelassen ist Spevigo zunächst zur Behandlung von Schüben bei erwachsenen GPP-Patienten als Monotherapie. Spesolimab wird aber auch im Hinblick auf die Prävention von GPP-Schüben und die Behandlung anderer neutrophiler Hauterkrankungen untersucht. Die empfohlene Dosis für das zugelassene Anwendungsgebiet ist eine Einmalgabe von 900 mg, verabreicht als intravenöse Infusion. Bei persistierender Schubsymptomatik können eine Woche nach der initialen Dosis weitere 900 mg verabreicht werden. Die klinischen Daten zur Behandlung nachfolgender Schübe sind sehr begrenzt. Zudem sind gibt es wenig Erkenntnisse zur gleichzeitigen Anwendung anderer GPP-Behandlungen mit Spesolimab. Der neue Antikörper darf daher nicht in Kombination mit anderen GPP-Behandlungen, etwa systemischen Immunsuppressiva, zur Behandlung eines Schubs angewendet werden.

Bei Infektionen kontraindiziert

Spesolimab kann das Risiko für Infektionen erhöhen. Kontraindiziert ist es deshalb bei Bestehen von klinisch bedeutsamen aktiven Infektionen. Vor Beginn der Behandlung sind die Patienten auf eine Tuberkulose-Infektion zu untersuchen. Sehr häufige Nebenwirkungen sind Infektionen und Reaktionen an der Injektionsstelle. Häufig kommt es zu Juckreiz und Ermüdung.

Laut Fachinformation muss der zeitliche Abstand zwischen dem Erhalt von Lebendimpfstoffen und dem Beginn der Spesolimab-Behandlung mindestens vier Wochen betragen. Nach der Behandlung mit dem Antikörper sind für einen Zeitraum von mindestens 16 Wochen keine Lebendimpfstoffe zu verabreichen. Als Vorsichtsmaßnahme soll eine Anwendung von Spesolimab während der Schwangerschaft vermieden werden. Das neue Medikament kann – abgesehen von den ersten Tagen nach der Geburt – während der Stillzeit angewendet werden, sofern dies klinisch indiziert ist. Spevigo ist im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad Celsius zu lagern. 

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